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20. März 2011 21:16
Ich habe keinen Anlass an der Seriösität der Messungen zu zweifeln. Aber es ist natürlich jedermanns gutes Recht zu unterstellen, die Werte wären tendenziös oder frisiert und die plausiblen Erklärungen, die sie für anderweitig gewonnene Beobachtungseindrücke bieten, als Artefakte, konstruiert, oder puren Zufall abzutun. Ausgewertet wurden kontinuierliche Messchriebe ohne Schrittweite.

Die Art der Darstellung habe ich gewählt, weil Herr Jülich hier kein anderes Format zulässt :-) Nebenbei vereinfacht es Überblick und Interpretation. Die 1/3% -Auflösung der Transmision wurde von Herrn Schöns Papiertest nahegelegt, die blockweise Unterteilung in verschieden breite Frequenzbänder erleichtert den Vergleich der Farben. Bei einem kontinuierlichen Schrieb macht es deutlich mehr Schwierigkeiten, die Farbbalance von Gläsern einzuschätzen. Denn wir nehmen das sichtbare Spektrum zwar kontinuierlich war, aber unsere Farbwahrnehmung interpretiert das Spektrum quasi diskontinuierlich: sie teilt es grob in völlig verschieden empfundene Grundfarben auf, und benutzt dafür sehr verschiedene Spannweiten. Eindrücke wie Gelb oder Orange entstehen z.B. über einen eher schmalen Bereich von 20nm, rot oder violett brauchen dagegen etwa 80nm und mehr usw. Man sieht die Bandbreiten, die nicht willkürlich gewählt sind, sondern auf physiologischen Daten beruhen, in der Tabelle. Mit diesem groben aufgesetzten Raster verschiedener Grundfarben vermittelt uns unsere Wahrnehmung einen interpretierten, schnellen Überblick über die in Wahrheit kontinuierlichen elektromagnetischen Verhältnisse in der Umgebung: sie hebt hervor, was für uns wichtig sein könnte, signalisiert z.B. Nahrung, Gefahr,Paarungsbereitschaft etc. (Wenn Frauen rot gekleidet sind, werden sie statistisch eindeutig häufiger eingeladen, kein Scherz!)

Weil die Grundfarben von unserer Wahrnehmung beim Kombinieren, Vergleichen und Auswerten der Bereiche für einen empfundenen Gesamtfarbeindruck vermutlich etwa gleich gewichtet werden, lag es nahe, die Transmission jeweils nur über genau diese Intervalle der Grundfarben zu integrieren. Ich habe darauf spekuliert, dass man in einem physiologischen Raster, das man über die Meßschriebe legt, vielleicht die Charakteristik der Gläser leichter und schneller vergleichen könnte, als anhand der originalen durchgezogenen Kurven. Ich finde, man kann in der Tat die Farbbalance der Gläser so besser beurteilen (Optische Typen sehen darin einen nicht eingestandenen Fehler, pardon :-). Es wird Ihnen auch auffallen, dass die ausgewerteten Intervalle nur Ausschnitte sind, und nicht nahtlos aneinander anschließen, es gibt überall kleine Lücken. Diese Frequenzbereiche wurden bewußt ausgeblendet, obwohl wir sie natürlich wahrnehmen können - nur spielen sie für die Interpretation in unserem Farbsinn offenbar meistens eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.

Da Farbwahrnehmung allerdings auch eine beträchtliche individuelle Komponente hat, wer wüßte das besser als Rot-Grün Schwache, können manche Leute vielleicht auch zu abweichenden Eindrücken kommen. Ich glaube das schmälert nicht den Wert dieses kleinen Vergleichs. Er ist grob, aber warum nicht auch mal diffenziert vergröbern. Manchmal sieht man mit einer Portion Reduktionismus deutlicher, was Sache ist, als mit modischen ganzheitlichen Ansätzen, die alles und jedes irgendwie gleichermaßen ganz furchtbar wichtig und spannend finden... Zum Glück arbeitet unsere gerasterte Farbempfindung ja auch alles andere als "ganzheitlich".




2-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.03.11 22:11.
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

konfokal 2050 15. März 2011 16:14

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

matthias 1024 15. März 2011 18:17

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

Kritiker 1104 15. März 2011 19:28

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

Kilian Emmerling 1160 15. März 2011 19:53

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

Kritiker 1106 15. März 2011 20:10

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

Kilian Emmerling 1237 15. März 2011 20:41

Re: Frequenzgänge der 8x32.. Kurve ?!

JC_4 1011 15. März 2011 20:02

Re: Frequenzgänge der 8x32.. Kurve ?!

konfokal 1038 18. März 2011 02:18

Re: Frequenzgänge der 8x32.. Kurve ?!

JC_4 1040 18. März 2011 16:08

Um die Kurven zu sehen, legen Sie mal den Kopf nach links

konfokal 973 19. März 2011 15:16

Re: Um die Kurven zu sehen, legen Sie mal den Kopf nach links

JC_4 960 19. März 2011 15:24

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

OhWeh 1140 16. März 2011 08:50

Danke!

Holger Merlitz 1116 16. März 2011 10:07

Re: Danke!

konfokal 1048 18. März 2011 02:51

Meopta's 'Gelbstich' ...

Holger Merlitz 1034 20. März 2011 02:06

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

Thorsten Rudolf 1410 17. März 2011 21:04

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

konfokal 1062 18. März 2011 01:13

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

Thorsten Rudolf 1154 19. März 2011 21:00

Re: Frequenzgänge der 8x32 von Zeiss, Leica, Nikon, Swarovski (textbasiertes Diagramm)

Werner Jülich 1023 19. März 2011 21:19

Ein paar Erläuterungen

konfokal 1064 20. März 2011 21:16



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