Willkommen! Anmelden Ein neues Profil erzeugen

Erweiterte Suche

Was leistet das Photo Scope?

Juelich-Logo

 
Impressum
 
Forumregeln
 
Lupen
Mikroskope
Schulung
Messtische
Mess-Software
Mikroskopierdienst
Mikroskopservice
Sonderanfertigungen
 
Ferngläser
Spektive
Teleskope
Globen
 
Sonderposten
Veranstaltungen
Forum
Testberichte
 
AGB
Impressum
Haftungsauschluss
Datenschutzerklärung
Kontakt

 

Alex
09. April 2011 17:04
Ich setze es ganz überwiegend visuell ein, vielleicht im Verhältnis 80:20%. Es ist daher interessant, wie es im Vergleich zu anderen Spektiven abschneidet.
Das im Vergleich sehr große Sehfeld ist bekannt, prüfen wir also im A/B-Vergleich, wie sich das Diascope 85 FL bei 20fach und bei 45fach schlägt und da muß ich sagen, das Photo Scope kann es genau so gut, es gibt weder im Kontrast oder bei den Farbsäumen oder in der Schärfe Vorteile für das Diascope, obwohl dies ja wesentlich einfacher aufgebaut ist. Kann man das größere Sehfeld gegen die höhere Vergrößerung verrechnen? Leider nein, es gibt Gelegenheiten, da braucht man mehr als 45fach und freut sich, im Diascope bis 75fach vergrößern zu können. Forderung an Zeiss, bitte nachlegen, macht aus 15-45 durch wahlweises Aufstecken oder Einschwenken okularseitig ein 20-60fach.
Lediglich in der Helligkeit muß man bei nachlassendem Licht Zugeständnisse machen, nämlich durch Zurücknehmen der Vergrößerung. Das Photo Scope zeigt den grauen Himmel bei 20fach genauso hell wie das Diascope bei ca. 25fach.
Im Vergleich zum Leica APO Televid 82 fällt das Photo Scope im Kontrast zurück, punktet dafür aber durch das Fehlen störender Farbsäume, die nicht nur mir den Spaß verderben.
Im Vergleich zum Swarovski ATM80HD ist das Photo Scope kontrastreicher und liefert die bessere Bildebnung.
Im Vergleich zum Leica Televid 77 APO zeigt das Photo Scope, was 15 Jahre Fortschritt bedeuten.

Ãœber diese Bewertung bestand in der Gruppe Konsens.

Weiter.
Das Photo Scope als Kamera+Supertele verlangt zwei entscheidende Dinge.
Ein sehr stabiles Stativ mit entsprechend gutem Kopf.
Eine Möglichkeit, die Schärfe zu kontrollieren.

Mein Stativ ist ein Gitzo GT 2531 Explorer kombiniert mit dem 501 HDV von Manfrotto..
Diese Lösung ist zu kopflastig und ist für Starkwind nicht ideal.
Das Photo Scope verfügt über eine Art Autofokus, allerdings mit kurzem Fangbereich. Ich habe einige Fälle gehabt, in denen der Autofokus nicht perfekt funktioniert hat, nämlich dann, wenn der Kontrast entweder zu klein war (Vermutung) oder wenn ich noch nicht im Fangbereich war.

Wichtigster Kritikpunkt ist, ob und wie man Systeme mit so unterschiedlicher technologische Lebensdauer verbinden kann. Daraus leiten sich dann verschiedene Forderungen ab.
Was geschieht, wenn die Kamera nach 10 Jahren den Geist aufgibt?
Die eindeutige Antwort lautet: Wir garantieren die Ersatzteilverfügbarkeit durch ausreichende Lagerkapazität und liefern entweder Gleichteile oder kompatible.
Wie kann ich am Fortschritt in der Kameratechnologie partizipieren?
Zeiss wird bei einer längeren Produktionsdauer eventuell zu einer weiterentwickelten Elektronik greifen und es ist dann zu überlegen, ob man diese als Upgrade zur Verfügung stellen wird. An der Sensorgröße kann sich nichts ändern, diese ist durch die Optik limitiert.

Die Bedienung muß geübt werden, sonst artet das Fotografieren in Stress aus. Der Vogelbeobachter wird sich eine Automatikfunktion wählen und auf den Entwickler vertrauen, der Kameratester wird Motive bevorzugen, die ihn nicht so unter Zeitdruck setzen und vor dem Schuß in Ruhe das Histogramm auswerten.
Was ist mit dem Rauschen? Es ist lange nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte und man kann durch Verkürzen der Brennweite die allermeisten Situationen retten. Was nicht geht, unsere Motive erlauben keine längeren Belichtungszeiten, dieser Ausweg bleibt versperrt.
Was ist mit der Farbwiedergabe?
Die Stellung Automatik ist immer dann OK, wenn im Bild keine starken Lichtreflexe sind, sonst empfehle ich manuell einzustellen.
Negativ, wie erwartet gibt es Situationen, bei denen die dunklen Bildpartien unschön verrauscht sind, weil man ja den Weg über längere Zeiten nicht gehen kann. Da reicht die Beurteilung auf dem kleinen Display nicht aus, man muß bis zum Abend im Hotel warten und dann ist es zu spät. Mit etwas Übung weiß man diese Situationen zu erkennen und reduziert entweder die Brennweite oder verzichtet oder nimmt bei wertvollen Motiven das Rauschen in Kauf.

Abends im Hotel haben wir dann unsere Ausbeute gemustert. Haushoher Sieger bei der Menge der Motive und immer noch knapper Sieger wenn es um die durchschnittliche Bildqualität geht, denn da sehen unsere DSLR nicht besser aus und die Kompakten schon garnicht.
Die besten Bilder hat ein Kollege mit seiner EOS 50D kombiniert mit dem 100-400 Zoom plus Konverter gemacht, weil es aber immer mal wieder geschüttet hat, war seine Ausbeute sehr bescheiden und er war ständig unter Druck, um überhaupt die Ziele zu finden, die wir im Spektiv hatten. Rauschen hatte er auch (Blende 9) und Unschärfen produziert der Spiegelschlag. Es bleibt also schwierig.

Ich fasse zusammen.
Das Photo Scope bietet einen überragenden Komfort, wie er von keiner anderen Kombinatiuon geboten wird. Der Komfort steigert die Ausbeute dramatisch.
Das Scope muß vorher gründlich studiert werden.
Es ist schwer.
Ist es wirklich so teuer oder vergleicht man Äpfel mit Birnen?

Alex

Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Was leistet das Photo Scope?

Alex 1740 09. April 2011 17:04

Re: Was leistet das Photo Scope?

Hans 1061 09. April 2011 21:19

Re: Was leistet das Photo Scope?

Alex 840 10. April 2011 06:55

Re: Was leistet das Photo Scope?

Gunnar 842 10. April 2011 17:16

Danke für den Bericht.

OhWeh 875 11. April 2011 09:47



In diesem Forum dürfen leider nur registrierte Teilnehmer schreiben.

Klicken Sie hier, um sich einzuloggen