Höhere Transmissionswerte sind sicher keinem Hersteller unangenehm, und ich glaube, dass es nicht so einfach ist, den Falschlichtanteil beim Messen auzuklammern. Insofern vermute ich ein einzelnen Fällen dasselbe wie sie. Ich glaube aber nicht, dass es Hersteller bewußt darauf anlegen, mit Falschlicht die Transmission zu erhöhen, Spitzenhersteller schon gar nicht, auch wenn so ein Effekt zu pass kommen dürfte.
Kritiker hatte mal darauf hingewiesen, dass es eine DIN gibt, nach der Falschlicht bestimmt wird, die ich leider nicht kenne. Wie aussagekräftig diese Meßvorschrift für Ferngläser wirklich ist, und ob bei den veröffentlichten Transmissionskurven der dementsprechend bestimmte Falschlichtanteil schon abgezogen ist, wäre interessant zu erfahren. (Vielleicht erklären sich Abweichungen verschiedener Transmisissionsmessungen auch dadurch).
Für eine gute Falschlicht und Streulichtunterdrückung kommt es m. E. weniger auf eine lange Bauweise an, dann wären Dachkanten ja sogar etwas im Vorteil. Eine Art Streulichtblendenwirkung auf das Zwischenbild durch eine längere Fassung kann ich mir nur schwer vorstellen. Ich glaube es ist eher die Weite von Tuben und Prismengehäuse, die sich positiv auswirkt, einfach, weil sich reflektiertes Licht im Inneren dann eher "totlaufen und verteilen" kann und dadurch sozusagen dissipativ abgeschwächt wird, und auch, weil dann mehr Platz für Blenden und Streulichtfallen da ist.
Ich vermute ein raffiniert ausgeklügeltes Design von Abständen, Lage, Form und Winkel von Blenden und von Profilen innerer Fassungsflächen, das alles im Wechselspiel mit der Gestaltung der optischen Flächen, und eine verbesserte Innenschwärzung dürften zusammen weit mehr Kontrastverbesserungspotential bergen, als eine noch weiter ausgefeilte optische Vergütungstechnologie.