Mein Beruf bringt es mit sich, dass ich immer mal wieder den Arbeitsort wechsele. Jetzt bin ich vorübergehend in Brasilien gelandet und wer an Brasilien denkt, der denkt auch an Urwald.
Fernglastechnisch bedeutet dies, die Dämmerungsleistung ist gefragt, aber beim Blick in die Baumkronen geht es auch um Kontrast.
Wir haben eine erste Tour unternommen, bei der es nur zu einem ersten Eindruck gereicht hat. Im dichten Urwald gibt es für das Fernglas sehr viele Insekten und sonst Vögel zu beobachten, die meisten sind mir unbekannt, dummerweise unserem "Führer" auch, das Beobachten der Natur ist auf dem Niveau von China, es ist für unsere einheimischen Mitarbeiten noch nicht interessant.
Entsprechend desorganisiert war die Tour, es reicht noch nicht einmal zu einer ersten Orientierung. Wir sind von Sao Paulo aus Richtung Manaus geflogen und dann die Stück weit auf gut ausgebauten Strassen ins Land hinein gefahren. Ich habe einige Papageienarten gesehen und eine große Menge unterschiedlich großer, meistens sehr farbenprächtiger Vögel. Die interessanten Beobachtungsplätze sind unmittelbar an kleineren Flüssen, man beobachtet das gegenüberliegende Ufer bzw. die Bäume am Ufer.
Ich habe auf der Tour von ca. 8 Stunden keinen Vierbeiner gesehen, sieht man mal von den Viechern in und um Manaus herum ab. Dagegen gab es genug Insekten aller größen und Formen und natürlich Flora ohne Ende.
Ich werde eine richtige Tour organisieren und danach berichten.
Unmittelbar nach Ostern werde ich erst einmal zurück nach Japan fliegen, wir werden die Produktion wieder hochfahren. Nach meinen Informationen sind mehrere Mitarbeiter tot oder vermißt, viele haben Angehörige verloren und wie die Häuser aussehen, wißt Ihr aus dem Fernsehen. Es ist wahnsinnig wichtig, dass die Arbeit wieder los geht, sie müssen sehen, dass sie eine Zukunft haben.
Gunnar