Manche Sachen sind wirklich witzig. Nun gut, Klappern gehört ja bekanntlich zum (Werbe-) Handwerk. Aber hier erscheint es mir besonders bemerkenswert und an der Grenze zum Lustigen. Auch mir drängen sich Fragen auf:
1) Ein Nighthunter huntet ja wohl nachts. Mit 8x30? Zudem wüsste ich gar nicht, dass Treibjagden nachts stattfänden (ich kenn mich da zwar gar nicht aus, aber nachts koordiniert das Gelände durchkämmen und auf das Richtige schießen stelle ich mir schwierig vor). Wozu also dann überhaupt ein Nighthunter-Pirschglas?
2) Zum Thema Transmission: Da scheinen die Steiner-Gläser vielleicht nicht schlecht zu sein. Aber, was bringen beispielsweise 3% mehr Transmission, wenn der Sprung von einem 30er auf ein 32er Objektiv schon 14% mehr Lichtsammelvermögen ergeben. Also praktisch jedes 32er nachts mehr drauf hat?
3) "Diamant-Nacht-Beschichtung": naja, man kann dem Ding ja einen Namen geben. Die erste Hälfte kann ich sogar noch halbwegs nachvollziehen. Nur das "Nacht" hätte ich weggelassen (es sei denn, sie wäre am Tag völlig nutzlos).
4) Besonders witzig aber ist und bleibt der gute alte "Auto-Focus". Als ich mich vor Jahren zum ersten Mal mit Steiner-Gläsern beschäftigte, habe ich einige Zeit gebraucht, um zu kapieren, dass das einfach ein Fixfokus ist. Das ist schon eine ziemlich schiefe Sache, finde ich.
Das Schwierige am Ganzen ist: ich finde das Glas von der Idee her prima, und auch konkurrenzlos. Aber es ist kaum zu durchschauen, ob es tatsächlich was taugt. Beherbergte es etwa die Optik eines Nikon 8x30 EII, eben nur mit Einzelokulareinstellung und wasserdicht und unzerstörbar, so fänd ich's super. Aber das scheint nicht der Fall zu sein. Und wenn es gleichzeitig für wenig mehr Geld mit dem Zeiss Conquest 8x30 (oder anderen) wasserdichte, robuste, optisch überlegene Dachkantgläser mit Entfernungseinstellung gibt, die nicht mal viel mehr wiegen, wird die Luft halt dünn für das Steiner.
Gut, kann auch einfach daran liegen, dass ich kein echter Nighthunter bin. Denn die wissen sicher, worauf es ankommt.