Herr Müller bat mich, Ihnen meine Erfahrungen mit Astrookularen zu schildern, die ich an meinem Zeiss Diascope ausprobieren konnte.
Ich besitze das Diascope 85 T*FL bereits seit 2006, meine Erfahrungen mit astronomischen Fernrohren reichen viel weiter zurück.
Mein Hauptinstrument ist ein Celestron C11. Ein weiteres Instrument, bevorzugt als Reiseteleskop eingesetzt ist ein Celestron C5.
Zu diesen Instrumenten habe ich einige Okulare erworben, die sich auch für das Diascope eignen, mehr oder weniger, man darf das schnelle Öffnungsverhältnis nicht ignorieren.
Ich habe gute Erfahrungen mit dem Televue Nagler 7mm gemacht, meinem Okular mit der kürzesten Brennweite. Kombiniert mit dem Diascope erhält man eine Vergrößerung von 71fach, damit kann man sowohl Himmelsbeobachtungen als auch Erdbeobachtungen durchführen. Der große Sehwinkel kann ausgenutzt werden, Unschärfen beschränken sich auf die Randbereiche, ein kleiner Wermutstropfen ist die Farbwiedergabe, die nicht neutral ist, sondern leicht gelb.
Durch Herr Rische von der Firma Baader wurde ich auf die Hyperionserie aufmerksam. Diese Okulare haben eine Besonderheit, man kann durch Einschrauben einer Verlängerungshülse die Vergrößerung variieren. Ich habe mir deshalb das Hyperion 8mm mit den passenden Verlängerungen gekauft.
Kombiniert man das Okular mit der kurzen Hülse, ergibt sich die Okularbrenweite zu 6mm, nimmt man die lange Hülse dazu, erreicht man 5mm und wenn man beide Hülsen kombiniert, erreicht man fast 4mm.
In der Praxis hat sich leider gezeigt, dass das Hyperion 8mm ein kontrastarmes Bild ergibt. Tests am grauen Taghimmel zeigen einen hellen Ring an der Feldblende, Tests am Nachhimmel, bevorzugt Jupiter, haben mich nicht überzeugt.
Ich habe das Hyperion deshalb verkauft und mir nach einem Test ein Pentax XW 5mm gekauft. Mit diesem Okular bin ich sehr zufrieden.
Obwohl zufrieden, habe ich bei Gelegenheit verschiedene Okulare probiert, darunter waren mehrere Treffer, auf die ich hinweisen möchte.
Das Televue Radian 5mm ist gut, ebenso das Vixen LVW 5mm und auch das TAK LE 5mm, sieht man vom Einblickverhalten mit Brille ab.
Als weniger gut habe ich folgende Okulare erlebt, Williams UWAN 4mm, mit Abstrichen im Randbereich und viel Farbsaum,
Meade UWA 4,7 mm, ebenfalls mit erheblicher Randunschärfe und zusätzlichen Reflexen.
Die Kombination Diascope mit Astrookularen kann für einfache astronomische Beobachtungen empfohlen werden. Mit geeigneten Okularen kann man bis 100fach vergrößern, aus reicht für Planetenbeobachtungen.
Alfred Bauer