Manfred Gunia erwähnte die Naheinstellung. Ich hatte gar nicht mehr daran gedacht. Das stimmt natürlich schon. Da ich weitsichtig bin (+2.75), ist bei mir die Nahgrenze vom Trinovid bei knapp 20 Meter. Der dicke Zeiss bietet die versprochenen 3 Meter. Das ist natürlich schon was. Ich benutze die Gläser für alles Mögliche. Also z.B. auch zum Absuchen einer Blumenwiese nach Orchideen oder Insekten/Schmetterlingen. Was sich da auftut, ist einfach gewaltig.
MikeS55 fragte nach dem Wermutstropfen am Sternenhimmel. Gut, der dicke Zeiss ist doppelt so hell. Das ist aber nicht alles. Die Sterne werden einfach feiner, wie Nadelstiche abgebildet. Beim Trinovid haben sie kleine "Flügelchen", (Koma, fehlende Phasenkorrektur der Prismen ?).
Bis z.B. auf Venus. Die überstrahlt auch im Zeiss ein wenig. Sie ist einfach zu hell. Das ist wahrscheinlich der Nachteil der grossen Öffnung. Am meisten fällt das beim Betrachten des Mondes auf. Da ist der Zeiss schärfer, aber auch so hell, als würde man in einen Halogenscheinwerfer blicken. Zwei Gläser-zwei Welten. Das Trinovid ist aber noch lange nicht abgeschrieben. Optisch hält es noch locker ganz vorne mit. Gewichtsmässig sowieso. Und die Verarbeitungsqualität hat es in seinem Fernglasleben mehr als bewiesen !
Gruss Rudolf Aschwanden