Spektive ...

Ich habe das mal in ein neues Thema gepackt, weil es vom eigentlichen Thema des Threads etwas zu weit wegführt.

JC_4 schrieb:
-------------------------------------------------------
> Ab einem
> gewissen "Niveau" benötigt man ein Spektiv. Am
> Meer und bei großen Gewässern früher, im
> Festland etwas später.
> Welches Spektiv + Okular/e + Stativ verwenden
> Sie?
> Digiskopieren Sie auch?

Spektive ... Ich habe 1979 mit den Dingern angefangen, erst hatte ich ein Nickel Supra 20-60x60 (gebraucht gekauft für 80 DM), dann ein Optolyth 22x70, dann ein Kowa TS1, ein tolles, robustes Spektiv. Ab Ende der 80er Jahre hatte ich dann ein Zeiss Jena Asiola, danach das Leica Apo Televid 77, das mir aber doch auf Dauer zu schwer wurde. Ich erinnere mich mit Grausen an eine Tour durch Nordskandinavien, nach 10 km im Hochfjell habe ich mir geschworen, auf etwas kleineres umzusteigen.

Leica hatte damals nichts Kleineres, wollte auch nicht, wie man mir auf Nachfrage sagte, Zeiss eierte auch nur rum, die Versuche mit alten, kleinen und handlichen Spektiven (es gab da mal ein nettes Hensoldt 25x56, unter 500 gr schwer, leider noch ohne Phasenkorrektur ...) waren nichts.

Also wurde es Nikon. Und bei Nikon bin ich heute noch, denn abgesehen von den weitwinkligeren Zooms habe ich noch nichts gesehen, was mir von der Optik und der Handhabung her besser gefällt als die Nikons. Erst das EDII A, dann das EDIII A, das ich heute noch benutze. Ausserdem habe ich das ED50, das mir aber meist nicht ausreicht, trotz der ordentlichen Optik. Auf Urlaubsreisen ins Ausland würde ich es auch nicht mitnehmen, dazu scheint es mir doch nicht robust genug zu sein.

Und da ich in den letzten Jahren verschiedentlich an der Küste und im Winter mit dem EDIII A doch an die Grenzen gestoßen bin, habe ich mir gerade noch ein ED82 zugelegt. Das passte gut, da ich die Okulare für das ED82 schon habe und das ED82 momentan für ganz passable Preise zu bekommen ist. Okulare - 20x, 24x, 30x, Zoom 20-45x, Zoom 20-60x, wobei sich die Vergrößerungen hier auf die Verwendung an den 60er Nikons beziehen. Das kleine Zoom ist meist auf dem ED50, zu einem kleinen und leichten Spektiv passt ein kleines und leichtes Zoom, finde ich. Das große Zoom hat mit dem ED82 dann 25-75x, das war für mich auch ein Grund, bei Nikon zu bleiben.

Stative - Gitzo, seit 1982. Ich habe drei von den Dingern, benutze aber am meisten immer noch mein erstes, ein Reporter 2 ohne verstellbaren Schenkelanschlag. Immer noch Alustative, keine Carbonstative, da ich die Preise für Carbonstative einfach nicht einsehe. Aber da werde ich wohl irgendwann doch mal tätig werden müssen. Für ganz üble Bedingungen habe ich noch das schwere Holzstativ, dass es damals zum Asiola gab. Das kann man zwar nicht mit sich rumschleppen, so masochistisch bin ich nicht veranlagt, aber das steht auch bei richtig üblem Wetter. Als Köpfe nach etlichen Versuchen mit diversen Herstellern meist wieder der Manfrotto 128, mit einer uralten Gitzoschnellkupplung aus den 80er Jahren, die absolut zuverlässig ist, bombensicher hält und in Maßen eine Verschiebung erlaubt, um das Spektiv auszubalancieren.

Digiskopie habe ich öfters versucht, ohne wirklich berauschende Ergebnisse. Aber ich habe oft auch keine Lust, soviel Kram mitzuschleppen. Und ich kann nicht beides, beobachten und fotografieren. Für Belegfotos habe ich in letzter Zeit öfters mal mit dem Handy durch das Okular fotografiert, das geht auch nicht schlecht.

Eigentlich schon erschreckend, wieviel Optik ich schon gehabt habe. Und vollständig ist die Liste nicht ... Wobei, verglichen mit anderen Hobbys ist das alles eigentlich noch eine ziemlich preiswerte Sache, Golfspielen ist da deutlich teurer ... :-)

Hans



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 18.06.12 21:30.