*Ich bin überzeugt davon das ein Porro mit besten Glassorten und bester Vergütung, sowie bester Mechanik, sagen wir mal um 1000 Euro teuer jedes Spitzendachkantglas locker links liegen lässt.*
Dann müssten die Nikon SE ja besser als alle Dachkantgläser sein, das ist nach meinen Erfahrungen ( ich hatte ein Nikon 10x42 SE ) definitiv nicht der Fall.
Eine Innenfokussierung wie beim Dachkantglas ist bei der Porrovariante nur mit erheblich mehr mechanischem Aufwand ( = Mehrkosten ) zu erreichen. Verzichtet man darauf, schafft man es nicht, dass das Glas wasserdicht ist und trotzdem einen leichtgängigen Mitteltrieb hat. Für mich ( Hobbyornithologe und Naturbeobachter ) sind beide Punkte unverzichtbar, was nützt mir das Seherlebnis, wenn der Vogel schon weggeflogen ist, bevor ich den zähen Mitteltrieb in Gang gesetzt habe. Und wenn ich auf einer Exkursion nichts mehr sehe, weil das Glas innen beschlägt ( habe ich bei einem Porroglas schon erlebt ), habe ich definitiv das falsche Fernglas gekauft.
Dass hochwertige Porros preiswerter herzustellen sind, scheint mir ohnehin eine Mär zu sein. Als Zeiss Mitte/Ende der 60er die ersten Dachkantgläser herausbrachte ( 8x56 B Dialyt, 8x30 B Dialyt ) waren diese Modelle deutlich billiger als die entsprechenden Porromodelle ( 8x50 B, 8x30 B ), die eine Zeitlang noch parallel angeboten wurden. Dass die damaligen Porros den Nachfolgern optisch überlegen waren, will ich gerne einräumen, der notwendige Phasenkorrekturbelag für Dachkantprismen war leider noch nicht erfunden. Übrigens ist selbst heute das Zeiss Dialyt 8x56 B deutlich billiger als das Marineglas 7x50 B.
Gruß
Manfred Müllers
3-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.01.13 22:34.