Manni schrieb:
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> Dann müssten die Nikon SE ja besser als alle
> Dachkantgläser sein, das ist nach meinen
> Erfahrungen ( ich hatte ein Nikon 10x42 SE )
> definitiv nicht der Fall.
Das Nikon ist nicht auf dem neuesten Stand, sondern eine Konstruktion aus den 90er Jahren. Wobei mir persönlich die Bildfeldebnung noch völlig wurscht wäre, aber bei den Vergütungen und den Glassorten hat sich einiges getan. Übrigens halte ich das 10x42 SE auch heute noch für konkurrenzfähig, mindestens was die Bildschärfe in der Bildmitte angeht. Vom Kontrast her ist z.B. das HT *etwas*besser. Das 8x32 SE ist, auch was die Korrektur der Farbfehler angeht, konkurrenzfähig mit den heutigen Spitzendachkantmodellen, das 10x42 bräuchte da wohl ein Update.
> Eine Innenfokussierung wie beim Dachkantglas ist
> bei der Porrovariante nur mit erheblich mehr
> mechanischem Aufwand ( = Mehrkosten ) zu
> erreichen. Verzichtet man darauf, schafft man es
> nicht, dass das Glas wasserdicht ist und trotzdem
> einen leichtgängigen Mitteltrieb hat. Für mich (
> Hobbyornithologe und Naturbeobachter ) sind beide
> Punkte unverzichtbar, was nützt mir das
> Seherlebnis, wenn der Vogel schon weggeflogen ist,
> bevor ich den zähen Mitteltrieb in Gang gesetzt
> habe. Und wenn ich auf einer Exkursion nichts mehr
> sehe, weil das Glas innen beschlägt ( habe ich
> bei einem Porroglas schon erlebt ), habe ich
> definitiv das falsche Fernglas gekauft.
Da kann man sich streiten. Druckwasserdicht waren die alten Zeiss Dachkantgläser (8x30 BGA, 10x40 BGA) mit ihren fokussierenden Objektivlinsen auch nicht, dennoch gab es verblüffend wenig Probleme mit Wassereinbrüchen, auch nicht bei Sauwetter auf Helgoland. Übrigens auch nicht beim 7x42 BGAT, das in den 80er und 90er Jahren etliche Beobachter benutzten, die man wahrlich nicht zu den Schönwetterbeobachtern zählen konnte. Übrigens waren auch die alten Zeiss Porros "ziemlich" dicht mit ihren Stulpendichtungen, ohne dass die Fokussierung dadurch schwergängig wurde. Dichter als die Nikon SE waren diese Gläser allemal.
> Dass hochwertige Porros preiswerter herzustellen
> sind, scheint mir ohnehin eine Mär zu sein. Als
> Zeiss Mitte/Ende der 60er die ersten
> Dachkantgläser herausbrachte ( 8x56 B Dialyt,
> 8x30 B Dialyt ) waren diese Modelle deutlich
> billiger als die entsprechenden Porromodelle (
> 8x50 B, 8x30 B ), die eine Zeitlang noch parallel
> angeboten wurden.
Wobei die sehr hohen Preise der alten Zeiss West Porros in nicht geringem Maße der Objektivkonstruktion mit ihren Luftspaltobjektiven geschuldet war. Die Objektive wurden meines Wissens allesamt von Hand kollimiert. Luftspaltobjektive dürften heute nicht mehr zwingend nötig sein, um ein kompaktes und hochkorrigiertes Porrosystem zu bauen, da hat sich einiges getan. Heute kommt man mit weniger Freiheitsgraden aus.