Hi Pinac,
> (von daher waren die älteren Gläser ohne Armierung mit Leder oder
> Kunststoffbezug vermutlich unkritischer).
Ich weiß nicht ob und wann nur lackiert ohne Belederung (echt oder Kunstleder) üblich gewesen wäre. Ich kenne Ferngläser und Kameras eigentlich nur mit Belederung. Bei kaltem Wetter wird es bei blankem Metall nämlich schnell unangenehm frostig an den Pfoten.
Ich kann mich nicht daran erinnern, das die Belederung ein Problem war, sofern man sie nicht grundfalsch behandelte. Die so beliebten Lederköcher und -taschen, die eigentlich nur für den Transport gedacht sind, waren natürlich eine böse Falle. Dort drin dauerhaft gelagert fängt man sich natürlich gerne Stockflecken und Glaspilz ein.
Ein böses Erwachen kann es geben, wenn man im Keller gelagert hat, und der nicht richtig trocken ist. Oder wenn man in der Wohnung einen massiven Wasserschaden hat, und keine Möglichkeit die empfindlichen optischen Geräte solange anderweitig zu lagern.
> Gläser mit Wasser im Gummimantel brauchen eine etwas stärkere Trocknung (Lampe,
> Backofen, ev. Heizlüfter mit genügend Abstand).
Hilfe, blos nicht solche rabiaten Wärmekuren.
Im ganz extremen Fall würde ich erst mal im ganz normal kuschelig geheizten Wohnzimmer vortrockenen. Die bequeme Zentralheißung sorgt nämlich für eine furztrockene Luft. Um etwaige Reste unter der Armierung zu erwischen wäre dann eine luftdichte Dose und genügend Päckchen Silikagel meine Wahl.
Viele Grüße
Bernhard
P.S.
Ein Sonderfall ist der Tropeneinsatz. Zumindest von Kameras weiß ich, das es bei den großen Plattenkameras extra Tropenausführungen gab. Messing war damals sowieso noch üblich. Für die Holzteile wurde Mahagoni genommen. Nicht wegen der Feuchtigkeit, sondern wegen der Holz fressenden Insekten.
Trotzdem dürfte in den Tropen die wichtigste Maßnahme das peinliche sauber halten sein. Nässe alleine ist noch nicht schlimm. Aber Dreck bindet Wasser und bietet einen Nährboden für Besiedlung.