OhWeh schrieb:
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> Dann erklären Sie mir doch bitte warum es 7fach
> gibt. Das 7x50 Marine ausgenommen.
> Der Sehwinkel ist, wie schon angeführt,
> überwiegend nicht größer als bei guten
> 8fachen. Wer 8fach verwackelt, sollte sich ein
> Stabi kaufen, kein 7fach.
Naja, ganz so ist es nicht.
Erstens gibt es kaum ordentliche Stabis und die vom Gewicht her tragbaren Modelle von Canon sind nicht wasserdicht. Und empfindlich sind sie alle. Wer ein Problem mit der Handruhe hat, ist im Zweifelsfall mit einem 7fachen Glas besser bedient als mit einem Stabi, das bei feuchtem Wetter absäuft.
Zweitens nimmt die Nutzleistung eines Fernglases im Freihandgebrauch mit zunehmender Vergrößerung ab, selbst wenn man meint, man könne das Glas ruhig halten. Die Differenz zwischen 7facher und 8facher Vergrößerung ist damit, geht man von den vorliegenden Untersuchungen aus, < 1, mithin kleiner als der nominelle Unterschied in der Vergrößerung. Bei höherer körperlicher Belastung, z.B. im Gebirge, wird man ein 7faches Glas sowieso besser ruhig bekommen als ein 8faches.
Drittens ist die Tiefenschärfe abhängig von der Vergrößerung. Bei einem 7fachen Glas liegt der Nah-Unendlichpunkt mit 0 Dioptrien Akkomodation bei 49m, bei einem 8fachen Glas bei 64m. 7fache Gläser haben mithin eine größere Tiefenschärfe.
Viertens benutzen die meisten Birder heute praktisch immer Spektive, sind also nicht zwingend auf die (etwas) höhere Vergrößerung eines 8fachen Glases angewiesen.
> Ein Nachtglas, das nicht so schwer ist wie ein
> 8x56?
Das ist ein nicht unwesentlicher Punkt - wer öfters in der Nacht unterwegs ist, hat mit einem 7x42 ein Glas, das geghenüber einem in etwa vergleichbar lichtstarkem 8fachen Glas (8x50 z.B.) deutlich leichter ist.
Das soll jetzt nicht heißen, dass ich grundsätzlich für 7fache Gläser bin, meines Erachtens ist das Universalgals schlechthin ein 8x40/42. Aber es ist auch nicht so, dass nichts für die 7fachen Gläser spräche.