Naja - so neu ist das DiaScope nun auch wieder nicht. Da das Design (techn.) des Bodys auf dem älteren Modell beruht (mittlere Produktpflege: Vergütung, DSF, Material) und die eigentliche Neuheit das hervorragende Zoom war, könnte Zeiss da ruhig wieder mal was Neues bringen. Aber die sind bestimmt mit den Ferngläsern HT und SF ausgelastet. Ich schätze mal, dass die das Feature des Photoscopes - das VarioObjektiv - als Alleinstellungmerkmal bringen werden; aber das kann dauern. Vorteil: Festbrennweitenokular mit weiten Sehwinkeln schon bei Minimalvergrösserung. Sonst ist das Design ein wenig altbacken, Swaro ist da deutlich kreativer, auch was die Fototauglichkeit betrifft.
Falls Sie doch Astrookus nehmen wollen, geht das natürlich auch bei Swaro - allerdings nur bei den ATM/ATS: die sind aber auch tolle Spektive. Das Modulsystem muss man mögen oder besser noch: benötigen. Dann ist das sicher genial, aber auch richtig teuer.
Die Abbildung bei 126x ist noch brauchbar, aber sauber (Airy-Scheibe) - ein Zeichen für eine gutes Exemplar aus der Serie. Vielleicht hat Zeiss ja aus dem Bericht der Holländer was gelernt… Diese Vergrösserung ist natürlich grenzwertig, da AP<0,7mm - was für sich gesehen noch nicht das Problem wäre. Auch leere Vergrößerungen können nützlich sein, wenn man dadurch leichter Details erkennen kann - mehr Einzelheiten werden's natürlich nicht. Das ging auch nur, weil ich die Radian 5mm und 4mm schon besitze - empfehlen würd' ich das so nicht unbedingt. (Gern würd' ich schon mal das Delos 4,5mm dran hängen… aber schwer und teuer, aber wenn's passt?!) Man muss halt eine 'vernünftige' Vergrösserung oberhalb von 75x finden - 100x ist 'gefühlt' zu nah dran, 126x eher die Grenze, vielleicht passt 111x (+48%)
Das eigentliche Problem ist eben der Unterbau, also die Nachführung bei der Vergrößerung. Das ist aber dann erst ein Thema, wenn die Hochvergrösserung ins Auge gefasst wird. Das schöne ist halt, dass das Vario bis 75x eine gute Abbildungsleistung liefert, mit dem Body auch mit schönem Kontrast. Gerne werden übrigens Premium-Varios von Leica, Zeiss und Swaro auch mit 2"-Steckhülse adaptiert und an astronomischen Optiken benutzt - bei Dobsons entfällt da z.T. der Okularwechsel in weiten Bereichen und man kann die 'ideale' AP bei faint-fuzzies genau dem Himmelshintergrund anpassen. Da es von Leica auch einen 1,8-Booster für ihr 2x-Vario gibt, ist das natürlich schon spannend.
Für mich lohnen sich die Astrookulare nur, weil sie auch für Astro eingesetzt werden (12"-Dobs) - sonst wär mir das definitiv zu teuer (weil zu lange ungenutzt). Wer aber sagt, ich will Astro nur mit Spektiv, für den kann's u.U. nützlich sein - wenn die Objektklasse fest steht, weil FB.
Probieren Sie's mal aus - die Objekte der Begierde laufen ja nicht weg. Und für's Taggucken muss das Spektiv auch sonst richtig passen - da kann man bei den potentiellen Kandidaten aber auch nicht viel falsch machen, wenn man die Prämissen kennt (Fotografieren oder mehr wandern oder Seawatching oder oder oder)
himmlische Grüße
Manfred