Hallo,
es gibt natürlich sehr unterschiedliche Kunstoffe in unterschiedlichen Qualitäten. Macrolon ist meines Wissens nur ein anderer Begriff für Polycarbonat.
Ich kenne Polycarbonat z.B. in Form von CD's. Wer mal versucht hat eine CD zu knicken oder mit bloßen Händen zu teilen, merkt sehr schnell das Polycarbonat ein sehr stabiler Werkstoff ist. Selbst mit Werkzeug ist eine CD nur schwer zu zerstören.
Im Kamerabereich gibt es auch immer dieselbe Diskussion, ob Polycarbonatgehäuse nicht viel schlechter sind als Magnesiumgehäuse. Ich habe eine Canon 60D und eine 550d aus Polycarbonat und noch nie Probleme gehabt. Ich habe mal einen technischen Vertreter von Canon gefragt warumdenn die Canon 7D ein Magnesiumgehäuse hat, wo doch Polycarbonat immer als super schlagfest und gut geeignet für Kameragehäuse beworben wird. Daraufhin sagte mir der Canon Techniker, sie würden aus technischen Gründen gerne Polycarbonat noch mehr einsetzen, aber ab einer gewissen Preisklasse besteht der Kunde auf Metallgehäuse. Deswegen, und nur deswegen bauen sie bei den teuren Modelllen Metallgehäuse. Die Kunden hätten folgende Einstellung im Kopf: Metall = hochwertig; Plastik = billig.
Es gibt in den Jagdforen tatsächlich Berichte von zerbröseltem Kunststoff, aber die Berichte die ich kenne, handeln von der äußren Gummierung, die sich nach 10 oder 20 Jahren aufgelöst hat, vom Fernglaskörper aus habe ich das noch nicht gehört. Wobei Polycarbonat wohl nicht UV Licht ausgesetzt werden darf, bei der richtigen Lackierung oder wie beim Fernglas Gummierung als äußerer Schutz ist das aber auch wohl kein Problem.
Allerdings hat so ein Fernglas natürlich schon ein paar bewgliche Teile, vor allem die Knickbrücke, ob da Polycarbonat auf Dauer stabil genug ist weiss ich nicht. Steiner baut aber seit Ende der 70iger Jahre Ferngläser aus Makrolonkörpern, beliefert damit die BW und anderes Militär und offensichtlich halten die Gläser wohl hohe Belastungen aus.
Beste Grüße,
Jürgen
5-mal bearbeitet. Zuletzt am 17.12.14 14:24.