So,
nachdem ich mir mal einen Teil der Kandidaten für meine Anforderungen an ein Tischstativ, klein (Packmaß < 30cm), leicht, stabil, eventuell Kugelkopf und nicht zu teuer, näher angeschaut habe, gab es eine Entscheidung mit der ich mittlerweile sehr zufrieden bin. Es ist das Rollei CT-5A geworden, das mit allem Zubehör über 2,5 kg wiegt und über 40cm im Packmaß ist. Warum?
Das Sirui T-005 oder in einer neueren Version Sirui T-005X habe ich mir in einem Fachgeschäft in der Alu- und Carbon-Version ansehen können, auch wenn es dort unter einer anderen Bezeichnung geführt wurde. Qualitativ sehr ansprechend und dort hätte ich es auch gekauft, nur war das angegebene Packmaß von 30cm in Wahrheit etwa so um 33cm. Mit einigen, in der Praxis nervigen, Montagearbeiten wären 30,5cm erreichbar.
Das Cullmann Nanomax 400T habe ich zuvor schon gesehen und es hätte gepasst, war aber deutlich unterhalb meiner Ansprüche und wirkte wie bereits gesagt etwas windig. Für den Preis aber in Ordnung.
Das togopod Explorer Max ist nur online verfügbar und ich habe es, weil einen guten Eindruck machte, bestellt. Es war nicht den angegebenen Spezifikationen entsprechend (siehe zweites Bild, nicht sichtbarer Anschlag für Stativ und Lineale links ist ein Brett). Das Packmaß ist auf der Händlerseite mit 29,5cm angegeben, liegt aber, selbst wenn ich den Haken für Zusatzgewichte demontiere (unpraktikabel), bei knapp 31cm. Zudem war es qualitativ, trotz des gleichen Preises, für mich persönlich deutlich unterhalb des Siruis angesiedelt.
Auf meiner Suche bin ich dann über das Rollei CT-5A gestolpert, welches ich konkurrenzlos variabel finde, denn mit den gelieferten Teilen lassen sich verschiedene größere und kleinere Ein- und Dreibeinstative zusammenstellen (siehe Bild, nicht darauf sind die Dreibeinvarianten mit den langen Beinen). Im Prinzip bekommt man ein Rollei ein kombinierbares Set aus dem Rollei Reisestativ C5i, dem Einbeinstativ NGA-54N und dem Ministativ M5 mit einem ziemlich guten Kugelkopf. Die Traglast ist fast doppelt so hoch als bei allen von mir ursprünglich ins Auge gefassten Kandidaten. Ein Einbeinstativ wollte ich eigentlich gar nicht, habe ich jetzt aber obendrein auch noch - genaugenommen mehrere.
Das Minidreibein lässt sich wirklich extrem klein zusammenlegen, so das sogar mein Gitzo Neiger und drei Weitwinkel-Festbrennweitenokulare noch in den Koffer passen (Bild). Es kommt mit den zur Verfügung stehenden Teilen sogar auf bis zu 74cm Höhe + Spektiv, womit ich mit einem 45° Einblick auch noch recht bequem auf einem Stuhl / einer Bank sitzen kann, wenn das Stativ auf dem Boden steht.
Hinsichtlich der Vibrationsdämpfung und Stabilität ist es gut. Es ist zwar weit weg von einem Massivholz Nivellierstativ, aber Vergrößerung um ca. 80-fach sind gut handhabbar.
Zur Kombination Kugelkopf und Spektiv muss ich sagen, dass diese hervorragend funktioniert - wenn auch natürlich nicht so gut wie mit einem 2-Wege-Fluid-Neiger mit Konterbalancer. Der Rollei-Kopf hat zwar keine Friktionseinstellung, ist aber so fein dosierbar, dass es mir so vorkommt. Das Spektiv ist mir noch nicht unfreiwillig abgekippt und bei Beobachtungswinkeln unter 30° in der Vertikalen ist auch keine Nachstellen mit dem Feststellrad nötig. Der zu überwindende Widerstand beim Start von Bewegungen ist sehr gering, fast wie bei einem Fluidkopf. Das hatte ich bei einem mittelklassigen 3-Wege Fotoneiger schon weitaus schlimmer.
Danke auch nochmal für alle Hinweise und Kommentare. Diese haben mit dazu geführt meine Vorauswahl zu hinterfragen und die letztliche Auswahl zu treffen.