Danke erstmal!
Also das Material ähnelt in der Konsistenz etwas dem Bakelit. Ob das früher weicher war und erst ausgehärtet ist (Hartgummi), kann ich nicht beurteilen. Auch die späteren CZJ Gläser haben eine ähnliche Beschichtung und scheinen vom Greifgefühl auch neu eher Plastik als Gummi gewesen zu sein.
Bei zwei Leitz (10x60 Decimarit und 6x30 Porro) und einem Hensoldt Nacht-Dialyth habe ich diese Beschichtung entfernt und durch eine neue Belederung ersetzt.
Die Ergebnisse waren durchaus gut, wenn auch sehr aufwändig. Das Leder muss gut zur Dicke der alten Beschichtung passen, sonst steht das Leder über die Kanten am Tubus und anderen stellen über, was sehr unschön und unprofessionell wäre.
Bei den Leitz ging die alte Beschichtung relativ problemlos runter, anschließend habe ich Schablonen aus Karton angefertigt und dann das Leder aufgeklebt.
Beim Hensoldt war die Schicht - wo sie noch fest war - kaum herunterzubekommen. Eine riesige Sauerei und irre arbeitsintensiv. Kein Lösungsmittel wirkte, am Ende teilweise mit dem Dremel und überall schwarzer Hartgummistaub. Zum Glück sind keine Partikel ins Fernglasinnere gelangt.
Auch stellte sich schnell heraus, dass die Lederstücke nicht 1:1 von den Kartonvorlagen übertragen werden konnten. Ein wenig lässt sich das Leder zwar stauchen oder dehnen, aber hier gibt es Grenzen, weil sich dann z.B. Stauchfalten bilden. Etwas Versuch und Irrtum waren erforderlich.
Hier habe ich auch an einen m.E. Original-Belederten 8x56 Nacht-Dialyth orientiert, das Ergebnis war sehr ähnlich.
Gleichwohl: aktuell habe ich ja noch das Problem mit der "Blase" bei Zeiss Dialyth 8x30 B. Hier sind meine Hemmungen - auch vor dem Hintergrund der oben geschilderten Erfahrungen - doch groß, die Hartgummischicht abzutragen. Zumal: Es gibt ja bis dato von der geringen Wölbung abgesehen, noch keinen sichtbaren Schaden (keine Ausplatzung). mein Gedanke wäre, ein oder zwei Löchlein zu bohren und den Hohlraum zu füllen. dafür müsste der Kleber aber auch das Volumen ausfüllen, um Stabilität zu geben. Sekundenkleber usw. erscheint dafür also nicht geeignet und darüber hinaus müsste dieser ziemlich dünnflüssig sein, um sich über die Löcher injizieren zu lassen.