Hallo zusammen............. ich habe mal hier und da die vorhanden Forumsbeiträge zum EL 32er gesichtet, es müssen ja geschusterte pro Neuerwerbsargumente her :)
Wie zu lesen, die Meinungen bezüglich der einen oder anderen Eigenschaft des EL gehen ja teils sehr auseinander und werde diese sicher nicht zusammenfügen wollen.
Da darf sich jeder an den Grundsatz halten, selber testen.
Vorab. Das Glas ist jetzt seit Sa. letzter Woche bei mir und ich habe den direkten Vergleich zum Leica 32 HD nur relativ kurz ausführen (ist bereits verkauft) und generell auch in der Zeit sporadisch mit dem EL beobachten können. In der Natur der Sache aber kenne ich das Leica gut und da, wo der A-B Vergleich fehlt, erlaube ich aus sichtgewohntem Bildspeicher die Ultravid HD Bildsituationen dem EL gegenüber zu stellen.
Gestern habe ich frühzeitiger Dienstschluss gemacht, um noch kurz vor Sonnenuntergang in das Biotop fahren zu können. Dort (auch anderswo) machen sich um diese Jahreszeit / bei diesem Wetter (hier) kurz vor Sonnenuntergang die Bodennebel auf, also ideale Bedingungen, um die Optik im diffuuus Sun to Lens-Face zu torpedieren.
Am Biotop aber traf EL Quäääl-Män ( also ich ) einen Birder, da bleib nicht viel Folterzeit, aber ich berichte einfach einmal:
Größe / Handling / Gurtbefestigung - Zubehör
Das EL ist wesentlich größer als das Leica. Das Leica allerdings ist auch das kompakteste 32er welche ich kenne (Zeiss-KOWA-Nikon). Im Vergleich zum EL 42 u.a. allerdings erscheint es mir doch immer noch klein (genug), Ansichtssache. Jedenfalls gefiel mir die Baugröße in erster Kontaktaufnahme hervorragend, es liegt wie angegossen in der Hand. Der EL Durchgriff erlaubt, entgegen zur Konkurrenz, eine Einhandnutzung, die m.E. erstklassig ist. Sicher, wer nutzt schon ein FG im Löwenanteil einhändig? Doch lässt sich das Glas auch so spazieren tragen und das ist hier und dort sehr angenehm. Und, es trägt dabei nicht dick auf. Hier kann das Leica nicht mithalten. Das EL macht hier für mich den weitaus besseren Eindruck.
Die Erreichbarkeit des MT ist sehr gut, bei meiner Handgröße/Fingerlänge einwandfrei. Die unten im Gehäuse eingelassen Daumenmulden sind praktisch, müssen aber nicht sein. Stören mich nicht, deren Lage bei meiner Handhabung sind teils nützlich. Das EL ist an sich ein "erwachsenes" Fernglas. Die Armierung ist sehr gut, weckt ein stumpf satt sitzenden Eindruck und ist im Kontaktgefühl sehr sehr angenehm. Die des Leica ist härter und glatter, aber ebenfalls sehr gut, aber anders. Hi9er gibt es m.E. kein besser oder schlechter.
Ich habe mich für die sandfarbene Ausführung entschieden. Der beste Händler der Welt hat mir noch neben den Flachriemngurthaltern (Adaptern) schwarze Augenmuscheln beigelegt. Für den Fall das es zu viel blink blink macht, kann ich wechseln.
Sicher, als Beobachter beobachtet man, aber man wird auch beobachtet und wer will dann nicht, dass man eben sofort am Glas im Grün seinen Hersteller erkennt, glänzt der Habicht doch besser auf diesen Untergrund :)
Nein, das Glas in Sandfarbe sieht wirklich sehr schön aus, sein Design wirkt hier dadurch sehr modern und stimmig - wirklich sehr schön anzusehen. Warum auch nicht? Mal ein nicht übertrieben anderes Erscheinungsbild.
600 Gramm +/- gegenüber den anderen Verdächtigen, für mich nicht der Rede wert. Das EL lässt sich wie im Bedienkomfort ebenbürtig tragen.
Der Tragegurt lässt sich leicht befestigen, keine fummelige Angelegenheit. Hinterlässt einen sicheren Eindruck und wird meinerseits in konstruktiver Hinsicht gelobt. Generell finde ich Swarovski im Einfallsreichtum vorbildlich. Kenne ansonsten keinen anderen Hersteller der ein derartigen Umfang im Zubehör anbietet. Keine Frage, der technische Nutzwert dürfte bei Pragmatikern bei kleiner 0 liegen. Bei näherer Betrachtung komme ich aber zu dem Schluss, das Packmaß ist kleiner. Der Kordelgurt nimmt weniger Platz ein und ist im Wind weitaus ungefälliger als Flachriemen. Das kann ich nun aus dem letztem Urlaub im Vergleich zum Leica sagen. Der Riemen an der sehr windigen Bucht flatterte mir nur so um die Ohren (noch schlimmer der Deckel des Swaro Okulars).
Ja und auch klar, das sind keine Kriterien aber macht das Glas schon ein wenig "pfiffig", nette Spielerei. Jedenfalls ist der Kordelgurt von hoher Qualität und sehr gut verarbeitet. Sitzt gut und ich sehr angenehm.
Objektivdeckel sind wie vll. bereits bekannt mittels Scharnier abklappbar. Keine Ringbefestigung, als Stopfen ausgeführt. Sehr präzise gearbeitet. Für jene, die die Schutzstopfen nicht permanent (wegen Wind-siehe zuvor) am Glas mögen, können diese demontieren und die Scharnier-Armierungslücke wird mit mitgelieferten kleinen Gummielementen verschlossen, nahtlos. Sehr gut gelöst, weil nachgedacht.
Der Okularschutz ist zu groß, finde ich. Und vor allem viel zu stramm. Die innenliegenden Gummikrampen, die einen sicheren Sitz verleihen, habe ich weggeschnitten und nun hat der Deckel einen Sitz, der m.E. mehr als ausreichend ist. Zuvor musste man min 100 Gramm Nutella im Blut haben, so viel Kraftaufwand ist Unsinn.
Verarbeitung
Spaltmaße, Armierung, der Sitz der verbauten Bedienelemente, die Rastung der Augenmuscheln, des Dioptrienausgleiches, Knickbrücke, Augenmuscheln selbst - m.E. Bestnote.
Die Augenmuscheln rasten satt, mit gutem Sitz. Die brücke ist stramm eingestellt - endlich mal - freu!
In Summe, hier gibt es für mich keine Kritikpunkte zu verzeichnen, im Gegenteil.
(das können teils die anderen aber auch)
Mitteltrieb
Was man ansonsten von EL Modellen kennt, schient hier ein wenig ausgemärzt (?). Keine Geräusche, weich satt laufend, mit immer noch unterschiedlichem Drehrichtungswiderstand - für mich in Ausprägung zu vernachlässigen -, spielfrei.
Scheint mir nicht zu kurz übersetzt, der Hub ist länger aber immer noch in der Geschwindigkeit vollkommen. Passt einwandfrei. Habe ich gestern bei der Beobachtung von relativ nahen im Flug beobachtende Vögeln sehr gut testen können.
Nach den mir vorliegenden Infos hat Swaro wohl die 32 Nahstellung weiter nach hinten verschoben als wie bei den 42ern. I.d.R. ist das ja umgekehrt (hab noch nicht nachgeschaut). Vll. liegt´s daran. Wie auch immer, m.E. gibt es (ohne Langzeiterfahrung) nichts zu meckern.
Einblickverhalten
So, kommen wir zum WOW Nr. 1 ==> WOW.
Das können die anderen in der Form und nach meinen Erfahrungen nicht. Wenn erst einmal das Leica hier als B Vergleich steht, dann hat es eindeutig verloren. Das EL setzt man an und gut, Punkt. Bequemer und übersichtlicher geht es wohl kaum.
Die Augenmuscheln fügen mit ihrem Durchmesser und dem Gummikragen noch eines drauf - perfekt.
Derart angenehm, keine Abschattungen, kein langes super fuper genau Zentrieren muss, was soll ich da noch sagen.
erster genereller (unspezifischer) Bildeindruck
Okay, WOW Nr. 2 ==> WOW WOW
man steht
im sehr räumlich wirkenden Bild, sehr großes Sehfeld, scharf, frisch, guter Kontrast, farbneutral farbfehlerfrei und......
Transmission
ihr wisst was kommt, genau, WOW Nr.: 3 ==> WOW WOW WOW
...........HELL! Aber deutlich heller als das Leica und somit frischer (hätte ich nicht gedacht). Gleicht sich nach meinem Erinnerungsvermögen dem des FL an. Nur es ist nicht so "(etwas) kühl" sondern durch den.......
Kontrast / Farbwiedergabe
, der mich an den des SF erinnert in der Abstimmung satt neutral. Die Farben sind frisch, ohne Farbstich. Nicht so warm und kräftig wie die des Leica. Hier muss der Interessent für sich entscheiden, auf welches Bild seine Vorliebe fällt.
Das EL kommt mir aber Grund der Helligkeit in der Farbwiedergabe gegenüber dem Leica sehr entgegen. Die CA ist erstklassig unterdrückt, auch an kritischen Objekten. Hier liegt das Leica eindeutig weiter hinten.
Schärfe / Randschärfe / Verzeichnung
Sie tritt ohne Übertreibung auf, gleich dem Leica/Zeiss, vll. ist das Leica/Zeiss mittig einen kleinen Kick besser. Seltsamerweise wirkt aber das EL brillanter, ich weiß nicht warum das so sein könnte.
Ich erspare mir die Nr. 4 des WOW, weil hervorragend, also die Randschärfe. Ggf. besteht auch ein Zusammenhang zwischen großen GF,-und dessen Randschärfe mit der hohen Bildruhe die das EL vermittelt. Da ist das Leica und (aus Erinnerung) das Zeiss unruhiger.
Ein unscharfer Bereich im GF entfällt gänzlich, jenes Bild des EL ist hinsichtlich der Schärfe über das gesamte GF spitze. Einen Unschärfeverlauf über das GF von Mitte zum Rand des GF konnte ich noch nicht verzeichnen, weil, vll. ist keiner Vorhanden oder scheint (kann) in der praxisgerechten Beobachtung nicht auftreten. Innere Verdrängungsprozesse des Beobachters schließe ich aus. LED Reklameschild am gestrigen Abend bestätigte mir das.
Globuseffekt? Der ist so klein, nicht mit dem des SF oder meinem EL 50 vergleichbar, daher ohne weiteren Kommentar.
Tjaaaa, vom Trommelwirbel zum Paukenschlag,....
Streulichtverhalten
Abzüge in der B-Note.
Je nachdem wie welche Bedingung vorliegt, kann einem wie von einigen Usern angemerkt das EL die Freude verloren gehen. Aber Achtung, ich möchte schon darauf hinweisen, dass die Spaßbremse dieser Disziplin auch sehr individuell wahrgenommen wird, werden kann.
Leugnen aber darf man diese Schwäche nicht, aber das EL als solches auch nicht nur auf diese reduzieren!
Mittig zwischen zwei unter mir liegenden Laternen (dessen Abstand zueinander ca. 20 Meter sein dürften) beobachtet, Licht kommt also von schräg unten, treten die Sichelringe, sowie auch "Nebelvorhänge" unübersehbar auf. Der Lichteinfall muss dann aber schon genau passen, bis einem förmlich das Licht ausgeknipst wird. Ein marginales Schwenkverhalten reicht aus, um Besserung, aber keine Beseitigung zu verschaffen.
Um die Ergebnisse des o.a. Biotopverhältnissen von gestern Abend bereit zu stellen, auch hier - aber weitaus weniger ausgeprägt - tauchen Probleme auf. Aber nur wenn man im vorhanden Streulicht versucht das GF nur mit dem Auge abzurollen kann es passieren, dass man direkt auf die Nebenpupillen schaut und dann hat man früstlich keine Lust mehr zu beobachten. Sobald aber das Bild - das GF- per Schwenk abgeglast wird, ist soweit alles i.O.
Das kann das Leica, sicher das KOWA und ganz sicher das Zeiss 100%zentig besser. Fehlerfrei sind auch diese Gläser nicht, nur so ausgeprägt im Erscheinungsbild treten sie nicht in den Vordergrund.
Wie gewichtet man aber nun dieses Streulichtmanko? Das kann ich nur für mich betrachten. Denn, das ist nicht der Löwenanteil meiner Beobachtungssituationen und dies stellt somit einen Lichtverhältnisanteil in der Gesamtsumme auf, den ich angesichts der Summenbetrachtung aller anderen Disziplinen des EL akzeptiere. Der Fehler sollte auch nicht übertrieben in den Vordergrund geredet, sondern im Vergleich zu den anderen Herstellern sachlich dimensioniert werden.
Das wäre dem EL gegenüber in der Beurteilung auch mehr als gerecht, auch wenn damit eine persönliche Disziplinaffinität in den Hintergrund gestellt wird. Klar, die Kaufentscheidung hängt dann (u.a.) am Ende sicher von dieser ab.
Fazit:
Das EL im summenbetrachteten Endergebnis (Optik UND Mechanik) ist nach meinen (mit ein wenig Rückhaltung und kleinem Vorbehalt) mit anderen gesammelten Gläsern der 32er Klasse in der Platzierung zur Zeit an oberster Stelle anzusiedeln.
