Richtig - Harald Ros ist obsolete. Es werkelt dort wohl nun bei Doctor Optics alle paar Wochen eine ältere Dame, die sich um diese Dinge kümmert.
Wie auch immer - Ferngläser sind kein Hexenwerk und je nach Typ immer gleich aufgebaut. Du kannst mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß die Objektivtuben mit dem Gehäuse verschraubt sind, ebenso die Okulare als Gesamtbaugruppen (normales feines Linksgewinde), die dann einzeln weiter zerlegbar sind. Das alles sitzt in der Regel aber sehr fest und überdies dürfte das als Dichtmittel verwendete Fett vollständig verharzt sein. Als Hilfsmittel kannst Du es mit einem Ölfilterschlüssel versuchen - der Gummi erzeugt einen hohen Reibwiderstand. Idealerweise nutzt man aber zwei Halbschalen mit für jeden Tubus passendem Innendurchmesser, mit denen man dann mittels Schraubstock sehr hohe Kräfte aufbauen kann - im Grunde ein Spezialwerkzeug, wie es denn auch Zeiss nutzt. Bislang gab hier jedes Glas seinen Widerstand auf. Weitere Hindernisse sind die oberen u. unteren Gehäusedeckel, die meist total miteinander verklebt sind - auch hier vorsichtig, gleichzeitig aber robust vorgehen und eventuell Lösungsmittel o. Wärme nutzen. Die ganz am Ende folgende Kollimation ist ohne entsprechende Vorrichtung hundertprozentig kaum zu bewältigen, bei intakten Augen - normale +/- Fehlsichtigkeit ist kein Problem - aber auch so zu einem guten Ergebnis führen kann.
Gruß W. Best