Wirf doch noch mal einen Blick auf das Meopta Meostar B1 10x50. Holger Merlitz hat es hier mal beschrieben und mit einem der sog. High-End-Gläser verglichen.
Hier mal sein Bericht:
" Holger Merlitz
23. Oktober 2014 10:53 Registrierungsdatum: 5 Jahre zuvor
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Seit einigen Monaten habe ich das Meopta 10x50 Meostar und bin ziemlich begeistert. Eigentlich hatte ich es nie auf dem Radar, weil es auf dem Allbinos Ranking nicht so gut lag und weil auch dessen Sehfeld nur durchschnittlich ist. Nachdem ich es jetzt doch mal in die Finger bekommen hatte, war mir klar, dass es auf Allbinos zu schlecht behandelt wurde und eigentlich in den Bereich um Platz 5 einzuordnen waere. Ich hatte im vergangenen Sommer zeitweilig auch ein 10x50 Leica Trinovid BA, und habe es zugunsten des Meostar verkauft (obwohl das Leica ein geringfuegig groesseres Sehfeld hatte), weil das Meopta in den meisten Belangen besser abschnitt als das 18 Jahre alte Leica.
Meopta verwendet eine Metallverspiegellung auf dem Prisma, daher der etwas warme Bildeindruck (die Transmission bricht am blauen Ende des Spektrums weg). Allerdings scheint sich die Qualitaet dieser Verspiegelung in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbessert zu haben. Das erste Meostar, das ich getestet hatte, war ein 8x42 aus der Zeit um 2007, und das zeigte noch einen sichtbaren Warmton (der sich fast schon als leichten Gelbstich qualifizierte). Um 2010 hatte ich dann ein 8x32 Meostar, das bereits etwas neutraler wirkte. Bei dem jetzt neuen 10x50 kann man wirklich nicht von einem Farbstich sprechen - ein Weiss, das beim Papiertest leicht cremefarben wirkt, das trifft es wirklich besser. Das Bild wirkt dadurch lebendig, irgendwie "organischer" als mit modernen dielektrischen Beschichtungen, blendet bei Sonnenschein nicht und zeigt satte, aber unverfaelschte Farben. Sehr gut gefaellt mir am Meopta auch die Sternabbildung, die ueber 70% des Sehwinkels ausgezeichnet sauber ist. Besonders wichtig: Es hat eine Fokussierung, die noch funktioniert, die praezise und dabei etwas schwergaengiger laeuft als heute meist ueblich, sich dadurch auch nicht staendig wieder verstellt. Der Einblick ist ohne Brille perfekt, es liegt gut in der Hand, ist kompakt und mit 1030g nicht sonderlich schwer (das Leica Trinovid hatte immerhin 1150g, und mein gutes Fujinon noch 1350g, alles ohne Zubehoer).
Klar, es ist kein HD, es zeigt daher noch leichte Farbsaeume, es hat auch nicht mehr als 110m/1000m Sehfeld, und die Tasche (irgendwie eine Art gruener Jaegerfilz) ist scheusslich. Trotzdem ein ganz solider Performer im Preisbereich unter 1000 Euro, und nach Registrierung bei Meopta mit einer uebertragbaren 30 Jahre Garantie. Ich kann daher zusammenfassen, dass alle 3 Meostars, die ich bisher genauer testen konnte, einen mehr als guten Eindruck bei mir hinterliessen, und dass ich diese Fernglaeser (mit den genannten Einschraenkungen) immer empfehlen kann.
Viele Gruesse,
Holger "