Mal wieder was zum Thema ;) In einer anderen Diskussion wurde nach Infos zum Cassonsgrat gefragt, einem bekannten Mornellregenpeifer-Rastplatz in Graubünden. Ich schreib dazu hier was, das passt hier besser, da es ja eigentlich um Beobachtungsgebiete gehen soll.
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Daniel29
Ende August und Anfang September scheint die beste Zeit zu sein. Daran soll es hoffentlich nicht scheitern. Was mir derzeit sorgen macht ist die Wetterprognose. Die ist bis jetzt grau und leicht regnerisch.
Auf das Laufen zum Grat habe ich mich seelisch eingestellt. Was aber garnicht so leicht ist da ich garkeine Vorstellung von dem Weg und der Steigung habe. Es gibt wohl einen angenehmen (2,5 Std?) und einen kurzen (1,5 Std.?) aber sehr steilen Weg. Kennst du dich da gut aus? Wie steil ist der kurze Weg?
Kannst du mir vielleicht noch ein paar Plätze in der Gegend empfehlen die für Vogelbeobachtungen gut sind? Alpendohlen und Alpenbraunelle würde ich sehr gerne mal sehen und fotografieren.
Und warst du vielleicht schon mal in Arosa?
Damit es nicht zu sehr das Thema zerreist kannst du mir auch gerne per email antworten.
Die Weg dort sind gut gehbar, nicht besonders schwierig. Aber es geht durch alpines Gelände, manchmal muss man die Hand an den Fels legen (Stativ etc. sollte alles am Rucksack untergebracht werden, damit man die Hände frei hat), manchmal ist es etwas ausgesetzt (nicht allzu schwindelanfällig wäre von Vorteil).
Ja, man kann vom Sessellift den direkten Weg hoch, oder eine Schleife, da geht es dann etwas sanfter hoch. Zeitlich sollte es keinen grossen Unterschied machen, Faustregel in den Bergen: 300 Höhenmeter hoch = 1 Stunde.
Hier mal ein Link auf eine Karte.
Karte auf map.geo.admin.ch (übrigens ein sehr gutes Kartentool, man kann die Karten auch ausdrucken)
Rot sind die Wanderwege, gelb hab ich die Runde reingemalt, die ich selber gehen würde. Hoch über die Schlaufe nach Westen, dann über den ganzen Grat rüber und unterhalb des Grates wieder zurück. Auch sehr schön ist nicht zurück zur Sesselbahn in Naraus, sondern über den Flimserstein oder das Tal der Aua da Mulins (Bach) folgend bis nach Bargis, von wo man mit dem Bus zurück nach Flims kommt.
Alpendohlen sollten kein Problem sein, gegen einen kleinen Anteil deiner Brotzeit lassen sie sich sicher gerne fotografieren. Alpenbraunellen solltest du dort auch finden, aber nicht ganz so einfach, da nahe ranzukommen. Oben auf dem Grat gibts auch Schneehühner. Da muss man die Flächen abseits der Wanderwege etwas absuchen (aber Vorsicht!), sie sind teils nicht weit weg vom Weg, aber sehr gut getarnt. Auch Steinadler sollte sich blicken lassen, und auch Bartgeier kann man mit Glück sehen.
In Arosa war ich noch nicht, sicher auch gut. Für die alpinen Arten sollte Cassonsgrat und Umgebung aber eigentlich genug bieten, da muss man einfach genug Zeit oben und draussen verbringen.
Das Wetter fürs Wochenende sieht wirklich nicht gut aus, Cassons kannst du da vergessen. Aber nächste Woche wirs hoffentlich dann besser. Wenn das Wetter sehr schlecht ist, sind die Feuchtgebiete in den Tälern eine Ausweichmöglichkeit, oft sieht man da bei Schlechtwetter sehr viel (Zugstau). Mein Hausgebiet, das Rheindelta am Bodensee ist sehr empfehlenswert. Auch gut das Kaltbrunner Riet (hat gute Hides und Beobachtungsturm) und das Nuolender Riet am oberen Ende des Zürichsees. (beides von Chur aus eine knappe Stunde Fahrt).
Grüsse!