Heute habe ich das Kenko Ultraview EX II 10x32 verglichen mit meinem Swarovski SLC 10x42 HD.
Bildschärfe: Da finde ich beide Ferngläser gleich gut. Kleinste Details (wie einzelne Haare der Konikspferde) kann ich mit dem Kenko genauso gut sehen wie mit dem Swaro. Für mich ist die Bildschärfe in beiden Ferngläsern ausgezeichnet.
Kontrastwiedergabe: Die ist in beiden Ferngläsern sehr gut. Manchmal hatte ich den Eindruck die Kontrastwiedergabe sei im Swaro ein Wenig besser; aber wenn, dann nur minimal besser.
Farbwiedergabe: Für mich in beiden Ferngläsern gleich gut. Das bedeutet sehr natürliche Farben.
Bildhelligkeit: Beide Ferngläser liefern ein sehr helles Bild. Wenn es da Unterschiede gibt, sind sie für mich zu vernachlässigen (tagsüber).
Sehfeldgrösse: gleich gross in beiden Ferngläsern. Wobei dennoch das Swaro die Nase vorn hat. Mir fiel heute auf dass es im Swaro nicht nur leichter ist das ganze Sehfeld zu überblicken, sondern dass beim Kenko am Rande des Bildkreises das Bild schone ein Wenig “milchig” wird. Auch die richtige Position meiner Augen an den Okularen (nur wenn ich das ganze Sehfeld überblicken wollte) ist im Kenko viel wichtiger als im Swaro. (hat wahrscheinlich auch schon mit der kleineren Austrittpupille des Kenko zu tun).
Das Einblickverhalten ist für mich im Swaro und im Kenko völlig problemlos und sehr enspannt. Dabei sind die Okularhülsen völlig ausgedreht.
Chromatische Aberation: In der Bildmitte werden die Aberationen im Swaro sehr gut unterdrückt, im Kenko auch ganz gut. Wenn man das Objekt – zum Beispiel dünne Äste gegen den Himmel – aus der Bildmitte bewegt, erscheinen die Farbränder im Kenko etwas schneller als im Swaro.
Gegenlichtverhalten: Endlich war die Sonne dann und wann wieder sichtbar. Als ich Äste von Bäumen beobachtete, wobei die noch etwas bedeckte Sonne gerade noch nicht in die Objektive schien, war das Gegenlichtverhalten des Swaro sehr gut, aber auch das Kenko hat bestimmt ein gutes Gegenlichtverhalten. In beiden Ferngläsern wurde ich nicht gehindert von Lichtschleiern wenn ich die Ferngläser hin und her bewegte.
Fazit: (dieses Wort kannte ich einige Jahre her noch nicht; ich habe es – und vieles mehr - gelernt von Herrn W.E. Schön)
Das Swarovski SLC 10x42 HD ist für mich ein absolutes Spitzenfernglas. Ich kann ein zehnfach vergrösserndes Fernglas gut ruhig halten. Und sehr wichtig für mich ist dass dieses Fernglas keinen Globuseffekt hat.
Das Kenko lässt mich eigentlich jedes Mal staunen, wenn ich es verwende. Die absolut sehr gute optischen Eigenschaften sind für mich: Die Bildschärfe/Auflösung/Kontrastwiedergabe, die Farbwiedergabe und die Sehfeldgrösse.
Der Hammer ist selbstverständlich schon das Gewicht. Wenn stimmt was Kenko auf ihrer Webseite schreibt, ist das Kenko Ultraview EX 32 das leichteste 32-er Fernglas das es gibt.
Für mich ist das Kenko 10x32 schon mehr oder weniger eine Offenbarung. Meiner Meinung nacht bekommt man hier hier für ungefähr €200.- ein Fernglas das bei mehreren optischen Eigenschaften sehr gut abschneidet. Auch die sichtbare Verarbeitung ist völlig in Ordnung. Wie es im Inneren des Fernglases aussieht, weiss ich selbstverständlich nicht. Und wie resistent es ist gegen Einflüsse wie stossen und fallen kann ich auch nicht beurteilen.
Wie gesagt in einem anderen Beitrag: Wenn ich nur dieses Kenko 10x32 hätte für meine Beobachtungen tagsüber; ich wäre glücklich damit.
Tip 1: Kaufen Sie zum Kenko 8/10x32 ein Auto und Sie haben auch einen Kofferraum und ein Handschuhfach für Ihr neues Immerdabeifernglas.
Tip 2: Kaufen Sie zum Kenko 8/10x32 ein Haus und Sie haben auch eine Küche für Ihr neues Küchenfernglas ;-)
So: Und jetzt habe ich noch meine Frage an die Experten im Forum:
Wie machen die das? Ein so leichtes Fernglas, mit einer ordentlichen Sehfeldgrösse? Denn ich habe hier gelernt dass so ein Fernglas relativ grosse Prismen braucht.
Mit freundlichem Gruss
Dick van den Berg