Guten Tag OhWeh,
vielen Dank für den Link. Ja.... genau so wie das im ersten Beitrag des Themas im österreichischen Fotografieforum beschrieben wird, empfinde ich das auch.
In den 70-erJahren des vorigen Jahrhunderts habe ich viel und enthusiast fotografiert. Als ich zwanzig Jahre alt war, habe ich - nach langem Sparen - mein Nikkormat FTN gekauft. Dazu kamen noch einige Objektive, u.a. ein 400mm Objektiv für die Naturfotografie. Wie viele damals fotografierte ich nur mit schwarz/weiss Film, Ilford FP4. Mein Beleuchtungsgerät war ein Meopta Opemus ( ll oder lll?)
Ich habe diese schöne analoge Fotoausrustung noch immer.
Jetzt habe ich ein Panasonic DMC FZ150.
Als wir einige Wochen her Rothirsche während ihrer Brunft beobachteten, hatte ich nicht nur mein Leica Trinovid 7x42BA dabei, sondern auch die Panasonic.
Die Bedingungen waren wie folgend:
Fünfundvierzig Leute hatten sich angemeldet. Wir fuhren mit unseren Fahrrädern zu der Stelle, da gibts eine grosse, schöne Aussichtshütte, wo man hinter lärmwehrendem Glas die Hirsche beobachten kann.
Ich habe mehrere Fotos gemacht. Nur einige Fotos sind für mich einigermassen akzeptabel. Richtig scharf sind sie nicht und die Farben sind relativ blass, aber so war es in Wirklichkeit auch.
Die akzeptabel Fotos habe ich auf meinem Windows PC gespeichert. Hmmm...... das sah auf dem Bildschirm nicht sehr gut aus.
Als ich aber in Windows Fotos auf "Bild verbessern" klickte, gab's plötzlich mehr Bildschärfe, schöne Farben und viel mehr Kontrast.
Eines dieser Bilder habe ich jetzt als Hintergrundbild auf meinem Notebook.
Ich weiss, dass was ich da auf dem Bild sehe, nicht der Wirklichkeit entspricht. Wenn andere Menschen dieses Foto sehen, staunen sie: "Ah..... wie schön, hast Du das Foto gemacht?" "Sieht aus wie ein Gemälde."
Ja, habe ich. Aber jedes Mal "entschuldige" ich mich mehr oder weniger und sage dazu dass es in Wirklichkeit nicht so schön aussah als jetzt auf dem Foto. Warum ich das mache?
Ich denke dass ich mich eigentlich tatsächlich ein wenig entschuldigen will, denn: a. Das ganze Beobachten hatte für mich nicht viel natürliches, auf dem Foto sieht es aber sehr natürlich aus. b. Das Foto ist manipuliert worden, die Wirklichkeit sah anders aus.
Umgekehrt beobachte ich Naturfotos die ich sehe auch mit "Skepsis", weil ich weiss dass auch da viel manipuliert wird, aber niemand sagt es mir.
Nun zum Fernglas:
Würden wir/würde ich ein Fernglas haben wollen, mit dem man während der Beobachtung durch Knopfdruck Kontrast verbessern / Farbintensität ändern / Gegenstände weglassen / etc. / kann?
Ich nicht.
Es ist ja nicht umsonst dass wir hier Ferngläser gut beurteilen wenn sie ein farbneutrales Bild mit realistischer Kontrastwiedergabe haben. Kurzgefasst: Wenn sie die Wirklichkeit - zwar vergrössert - aber unbearbeitet wiedergeben.
mit freundlichem Gruss
Dick van den Berg
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 12.10.18 13:32.