In der vergangenen Woche hatte ich Gelegenheit, die Kombination Canon L IS 10x42 + 1.7fach Konverter Sony VCL_HGD1758 (ergibt links ein stabilisiertes Mono 17x70, im folgenden Bericht „Kombination“ genannt) zweimal zu testen:
- Terrestrisch (Vogelbeobachtung)
- Astronomisch (Objekte am Winterhimmel). Hierbei Vergleich mit dem Swarovski 15x56 SLC, vorletzte Generation, 2009.
Ergebnis:
terrestrisch überzeugte mich die Kombination deutlich mehr.
Der Zuwachs an Details gegenüber 10fach – obwohl die Stabilisierung nicht ganz perfekt ist – ist enorm. Zwar stört die außeraxiale CA bei manchen Motiven erheblich (Schwäne vor dunklem Hintergrund), ist aber nicht entscheidend. Das Bild wirkt in manchen Situationen sehr ästhetisch, weil das Motiv ähnlich wie bei einem Foto, nahezu perfekt freigestellt wird. Die Tiefenschärfe geht dann gefühlt gegen Null. Nachteilig kann dieser Effekt sein, wenn es um die Aufsuche von sich bewegenden Tieren geht. Vorfokussieren mit 10fach hilft auch nicht viel, weil synchrones Fokussieren nicht mehr möglich ist.
Astronomisch: zwar löse ich Doppelsterne mit der Kombination semistabilisiertes FG + Konverter besser auf als mit dem 15x56 SLC (Arme aufgelegt, aus dem Liegestuhl, im Trapez im Orionnebel sind mit der Kombination freihändig/aufgelegt tatsächlich 3 Sterne zu sehen) und Einzelsterne in offenen Sternhaufen können besser lokalisiert werden – aber das war es dann auch. Der Vorteil der binokularen Beobachtung mit dem 15x56 SLC wiegt schwerer – Streifzüge durch die Milchstraße machen mehr Spaß, und die Form bzw Ausrichtung der Galaxien M81/M82 z.B. können genauso erkannt werden.
Anmerkung: gerne würde ich nachts mit der Kombi auch mal ohne Brille beobachten, aber die Augenmuscheln des Canon Glases sind extrem lieblos gestaltet und hart, ganz im Gegensatz zu denen des Swaro 15x56.
Fazit: terrestrisch bietet die Kombination einige Vorteile, astronomisch wähle ich lieber das 15x56 SLC oder baue gleich das ATX85 auf.
Mono-/Binokularer Gruß von Andreas