Ich gehöre zu denen, die eine unstetige Verzeichnung (letztlich die Ursache für den Globuseffekt) massiv stört. Und das schon länger, als ich den Begriff dafür kenne.
Das ging soweit, dass ich ein Fotoobjektiv, auf welches ich mich sehr gefreut hatte, nach dem Kauf nur selten und mit der Zeit immer weniger nutzte. Ich verstand das selbst nicht, bis mir mal bei einem kritischen Motiv die unstetige Verzeichnung auffiel. Mich hatte das also offenbar schon lange vorher unbewusst gestört. Beim hochgelobten Spektivokular Leica 32x WW vom Televid 77 war mir die Ursache für mein Missfallen dann schon sofort klar, weil ich wusste, worauf ich achten muss.
Monokular und fotografisch stört mich das also schon erheblich. Binokular dann noch mehr, weil mein Gehirn aus dieser Verzeichnung eine Szenengeometrie rechnen möchte, die so gar nicht existiert. Es ist ein wenig so, als wäre eine lokale Gravitationslinse mitten im Sichtfeld.
Ich denke also nicht, dass es sich bei der Abneigung gegen den Globuseffekt um irgendeine Art Einbildung handelt. Gerade im Optikbereich sollte man sich m.M.n. vorrangig auf sein „Bauchgefühl“ verlassen, sonst hat man wenig Chance auf langfristige Zufriedenheit.
Viele Grüße
Sebastian