Allgemein denke ich, dass das mit einer Quantifizierung des "Wow-Effekts" schwierig werden wird. In der fotografischen Abbildung gibt es den Begriff des "Bokeh". Wenn ein Objektiv ein gutes "Bokeh" hat, dann soll das bedeuten, dass die Unschärfebereiche einer Aufnahme besonders "schön", angenehm, weich etc. wiedergegeben werden. Nur, man ahnt es schon, eine solche Beurteilung unterliegt ganz überwiegend den subjektiven Parametern der beurteilenden Person. Ganz ähnlich, so meine jedenfalls ich, verhält es sich mit dem "Wow-Effekt" bei Ferngläsern. Was der oder die eine "Wow" findet, reißt den oder die andere vielleicht nicht vom Hocker. Auch ist es oft so, dass sich ein "Wow-Effekt" dann einstellt, wenn irgendwas in gewisser Weise übertrieben, sprich nicht mehr natürlich dargestellt bzw. wiedergegeben wird. Mir persönlich ist aber ein Fernglas lieber, das mir alles möglichst unverfälscht zeigt, also im besten Fall nichts weglässt und nichts hinzufügt. Das gleiche gilt bei fotografischen Objektiven.
Zurückkommend zur Ausgangsfrage, beeindruckend finde ich beispielsweise die unglaubliche Klarheit der Bildwiedergabe meines Swarovision 8x32. Beobachtet man mit ihm, hat man häufig gar nicht das Gefühl, durch ein Fernglas zu schauen, sondern ist einfach nur mit seinen eigenen Augen "näher dran" am Beobachtungsgegenstand. Nach meiner Erfahrung ist es diese Klarheit der Bildwiedergabe, die die Premium-Ferngläser besonders auszeichnet und die sich vermutlich nur durch eine Summe vieler kleiner Details erreichen lässt, die sich dann im Preis solcher Ferngläser niederschlagen. Wobei ich, das muss an dieser Stelle auch gesagt werden, immer wieder überrascht bin, wie gut heutzutage bereits deutlich preiswertere Ferngläser sein können. Es ist wie überall, die letzten paar Prozent an Qualitätssteigerung kosten überproportional viel mehr Aufwand.
Grüße, Andreas