aufgrund Eurer Anregungen hab ich gestern noch mal die Probe aufs Exempel gemacht. Wie Andreas VSA meinte, kann man ja beim 88er Kowa auch gut die 20fache Vergrößerung mit hellem Bild nutzen. Also habe ich den Extender mal rausgebaut und hab mich erneut ins Reich des Bubo Bubo begeben. Bezüglich der von mir angegebenen Beobachtungsentfernungen muss ich mich korrigieren. Die liegt minimal bei 250 m und im gestrigen Fall (eines meiner Lieblingsreviere) sogar bei 400 m. Sofern es sich nicht um Großstadtuhus mit Distanzminderung handelt, würde ich zwecks Stressvermeidung ungern näher als 200 Meter an wilde Uhus herangehen. Sonnenuntergang war gestern im Uhuland genau 18:40 Uhr. Kurz danach begannen die lieben Kleinen (bzw. die schon flüggen Halbstarken) in der Felswand herumzuturnen. Aufgebaut waren das 88er Kowa mit nunmehr 4,4 mm AP und ein Swaro SLC 15x56 mit immerhin 3,7 mm AP. Die Abbildung der großen Tiere auf 400 m im Swaro ist bei 15fach ausreichend groß. Der binokulare Einblick lässt ein entspanntes Beobachten zu. Der Farbkontrast des Gefieders wird in beginnender Dämmerung noch ganz gut wiedergegeben. Allerdings war 19:05 Uhr, also 25 Minuten nach Sonnenuntergang dann Schluss für das 15x56er Swaro. Ich weiß jetzt, dass mir ein 10x60 hier nicht reichen würde. Das Spektiv 883 bringt bei 20fach in beginnender Dämmerung dank des Fluorites auf 400 Meter noch souverän Farbtonunterschiede einzelner Federn, Konturdetails wie die Federohren und selbstverständlich das Bernsteinauge des Nachtkönigs. Der hat dann in aller Ruhe seine Yoga- und Stretchingübungen gemacht. Ich habe mit dem Kowa bis 19:10 Uhr, also 30 min nach Sonnenuntergang beobachtet, dann sah man noch gut die Konturen der Tiere, aber der Kontrast schwand sehr schnell. Unterm Strich denke ich, dass meine Ausrüstung für den Zweck vorerst reicht. Es kommt doch letzten Endes aufs Rausgehen und Anwenden an. Für die Zukunft könnte ich mich mit dem empfohlenen 16x80 (mit immerhin 5mm AP!) oder der von Manfred Gunia "für den Uhu gut" befundenen AP-starken Kombination aus Spektiv und Astrookular nochmals verbessern. Für die einbrechende Finsternis wäre aber wirklich ein Nachtsichtgerät erstrebenswert.
Allzeit gutes Beobachten wünscht
Reinhard