Ich bin mir nicht so ganz sicher, wie die Zielgruppe aussehen soll, für die Zeiss dieses Glas fertigt. Ich gehöre jedenfalls nicht dazu.
Nimmt man das Glas in die Hand, fällt sofort das geringe Gewicht auf, das Glas kann man auch dem Wanderer um den Hals hängen. Ich habe es mit in den Kölner Zoo genommen. Das Glas ist eher für die Beobachtung bei Tageslicht gedacht, die AP von 3,75 mm spricht dafür. Der Einblick ist für Brillenträger komfortabel, die Fokusverstellung mit einem Finger ohne Umgreifen möglich. Das Glas liegt ruhig in der Hand, was auch meine Frau bestätigt. Den etwas unfairen Vergleich mit den 12 x 56 Victory kann das Conquest nicht bestehen, hier fehlt es etwas an Schärfe und Gesichtsfeld, auch scheint das Victory ein wenig farbreiner, wobei man aber den anderen Objektivdurchmesser berücksichtigen sollte, der direktes vergleichen erschwert, denn das Victory ist bereits bei bedecktem Himmel deutlich heller.
Die neue Stativbefestigung konnte ich leider nicht ausprobieren, ich habe mich daher soweit es ging aufgestützt, denn freihand ist ein 12 fach Glas nicht nach meinem Geschmack. Unter Berücksichtigung des Preises kann man das Conquest sicher empfehlen, wer aber Spitzenleistung sucht, sollte zum 10 x 56 Victory greifen oder wenn er eine besonders ruhige Hand hat, vielleicht sogar zum 12 x 56 Victory.
Ich habe die Conquest-Serie jetzt durch, wirklich überzeugt haben mich nur die 30 mm Modelle, die vorbehaltlos zu empfehlen sind. Bei den 45 mm Gläsern hätte ich mir ein 8 x 45 und ein 10 x 45 gewünscht. Für das 12 x 45 und besonders das 15 x 45 sehe ich nur wenig Einsatzmöglichkeiten.
Wolfgang Henseler