Hallo,
Weniger ist manchmal mehr…..
Nach vielen Ferngläsern von Leica, Zeiss und Swarovski - ich hatte eigentlich alle Top-Modelle in den letzten 20 Jahren (Ultravid, Duovid, Noctivid, EL, NL, FL, SF, HT und das 15x60 BGAT, das 7x42 Dialyt BGATP* habe ich irgendwann begriffen, was für mich wirklich wichtig ist und habe mich reduziert.
Zwischenzeitlich hatte ich über 10 Gläser gleichzeitig und noch 3 tolle Spektive von Swarovski ATX, STX, CTS.
Es war zu viel und vor allen Dingen kam es nie wirklich mit.
Warum kam es nicht mit?
Weil es zu groß und zu schwer ist oder mir wurde. Man wird ja nicht jünger und die Sommer zunehmend heißer.
Also habe ich vieles verkauft und mich für 3 Ferngläser und 1 Spektiv entschieden:
Leica Ultravid 8x20
Leica Ultravid 10x32 HD Plus
Swarovski NL 12x42
Kowa 554
Bei den beiden Leica und dem Kowa war die Größe bei geringem Gewicht und exzellenter Leistung ausschlaggebend. Bei dem NL waren die 12-fache Vergrößerung bei akzeptabel grenzwertigem Gewicht und die Stirnstütze ausschlaggebend.
Das Ultravid 10x32 HD Plus ist mittlerweile der ständige Begleiter.
Es ist klein und leicht. Ich kann es stundenlang am Hals tragen ohne es nennenswert zu merken (dank Gurt von Eddycam). Es verschwindet unter dem Pullover, passt in die Jackentasche und ist Theater- und Konzert-kompatibel, eignet sich als unauffälliges Reiseglas und ist dezent zu handhaben.
Ja, es hat ein kleineres Sehfeld als das SF32 oder das NL32.
Ja, es ist auch minimal dunkler als das NL.
Ja, die Lage der Austrittspupille ist „sportlich“ und nicht so „gutmütig“.
Ja, es hat weniger Ãœberhub bei Unendlich.
Aber:
Ich habe damit keine Probleme im Gegenlicht und ärgere mich nicht über Streulicht und Glare.
Ich sehe keine nennenswerte CA und vor allen Dingen keinen Globuseffekt.
Ich sehe ein gestochen scharfes, knackiges Bild auf mindestens 80% ab Center, das kontraststark und verzeichnungsfrei ist und die Leica-typische Farbgebung hat.
Ich habe ein wunderschönes Gehäuse mit perfekten Deckeln und einer klassisch perfekten Gurtbefestigung ohne den Irrweg des Field Pro Systems beim NL.
Ich habe ein sehr kompaktes Gehäuse, wohingegen SF und NL bei den 32er Gehäusen schon die Abmessungen eines 42er Ultravids erreichen - und damit das eigentliche „Klassenziel“ verfehlen.
Ich habe ein äußerst angenehm niedriges Gewicht bei einer herausragenden Haptik, die die des Wettbewerbs deutlich schlägt.
Ich habe mich für 10 Fach entschieden, weil ich das Plus an Detailerkennbarkeit haben möchte. Ich wohne an der Ostsee und möchte Flaggen und Heimathafen von Seeschiffen erkennen können. Auch beim Theaterbesuch reichen 3,2mm Austrittspupille für mich völlig aus, dafür reicht auch ein Platz im zweiten Rang hoch oben.
Für mich ist es daher das ideale Glas, das mich nahezu immer begleitet, mich stets erfreut und von mir nicht als störend oder belastend empfunden wird. Vom Typus her eher ein Maserati denn ein Mercedes…. aber alltagstauglich und zuverlässig.
Meiner Meinung nach ist dieses Glas völlig unterbewertet, trifft jedoch in idealer Weise die Anforderungen meines Pflichtenheftes für mein 32er.
Nur das Digiscoping ist damit sportlich, aber auch das bekomme ich mittlerweile gut hin. (Da ist ein 42er dann doch gutmütiger.
Mit dem 32er und dem Kowa habe ich gerade 1,4 kg im Rucksack. Dazu ein Einbeinstativ als Wanderstab. Perfekt… Weniger ist hier wirklich mehr - in meinem Fall.
Erleichterte Grüße,
Alex