Hallo Andreas,
mit den SLC ist die neue Generation gemeint - bei der alten Generation waren meines Wissens die präzisen subjektiven Sehwinkel noch gar nicht angegeben. Die Verzeichnung entsteht hauptsächlich im Okular. Im Grunde kann man verzeichnungsfreie Okulare auch mit sehr weiten Sehfeldern konstruieren, es müssen dann auch nicht die klassischen 'Orthoskopen' sein. Z.B. hat die Pentax XW Serie nur sehr wenig Verzeichnung.
Al Nagler verwendet absichtlich eine starke kissenförmige Verzeichnung, um den 'Spacewalk-Effekt' zu erzielen: Schwenkt man eine Sternkonstellation durch das Sehfeld und folgt ihr dabei mit dem Auge, so bleiben die Sternabstände untereinander unverändert, wenn das Okular nach der Winkelbedingung gerechnet ist. Das wirkt dann so, als würden die Sterne auf einer Hohlkugel liegen, und das ist offenbar der Eindruck, den ein frei schwebender Astronaut von seiner Umgebung hat. Ohne Verzeichnung würde die Sternkonstellation Richtung Sehfeldrand zusammengestaucht erscheinen, genau so, als wären alle Sterne auf einem flachen Poster angebracht, über das man schräg hinwegschaut, wenn man nicht in die Sehfeldmitte blickt.
Viele Grüße,
Holger