Noch zum Geleit:
Das war um das Jahr 2004 oder 2005, als ich das damals aktuelle Victory 10x56 für einige Tage ausprobieren durfte. Bis 2011 hat sich da ggf. auch schon wieder etwas getan.
Und es war der direkte vergleich zum Victory 8x42. Ich erinnere mich da an folgende Situation, und das sehe ich tatsächlich heute noch wie damals vor mir:
Ich sitze im Wohnzimmer und schaue aus etwa 4m Entfernung mit den beiden Gläsern abwechselnd auf die Blumen auf der Fensterbank. Durch das große Fenster dahinter leuchtet Tageslicht von einem diffusen bewölkten Himmel. Im Raum selbst leuchtet kein Licht. Das Bild mit dem 8x42 FL, dass ich zu der Zeit schon einige Monate in Besitz hatte, zeigte auch im Gegenlicht ein Bild von den Pflanzen, das einfach Spass machte. Das Bild des 10x56 FL zeigte dagegen deutlich mehr milchige Schleier, die zumindest im direkten Vergleich den Sehgenuss schmälerten. Die Schleier waren im 42er natürlich auch da, aber deutlich geringer, und es war ein für mich eben gewohntes Bild.
Ich will dabei nicht ausschliessen, dass man sich in ähnlicher weise auch an das 56er „gewöhnen“ kann, und viele Nutzer des (ansonsten hervorragenden) Glases dies nicht als „schlimm“ wahrnehmen. So wie Herr Jülich mir das mal erklärt hat, ist das menschliche Sehvermögen da auch sehr empfindlich, wenn es um einen „Downgrad“ geht, auch wenn er winzig ist. Wer lange Zeit nur durch eine High-End-Optik geschaut hat, der wird kaum noch mit einem Mittelklasse-Glas glücklich. Aber man bemerkt auch sehr feine Unterschiede, wenn man von der gewohnten Spitzenoptik mal durch ein anderes Premiumglas schaut.
Natürlich ist das alles „Jammern auf sehr hohem Niveau“, was klar sein sollte.