Ich geht mal ketzerisch an die Sache heran.
Die sogenannten großen Drei, also Leica, Swarovski und Zeiss liefern ausschließlich gute bis supergute Ferngläser. Da braucht man in Sachen Farbreinheit, Bildwölbung und Auflösung keine großen "Tests" anzustellen, das ist wirklich Blödsinn.
Beim Einblickverhalten sollte man als Brillenträger etwas genauer hinschauen.
Beim Gewicht wird es dagegen spannend, Gewicht kann man nicht fühlen "Ist ja nicht so schwer wie ich dachte" Gewicht ist da und nur Gewicht entscheidet, wie oft ein Glas zum Einsatz kommt.
Also nochmal: GEWICHT. Alles andere kann man im Geschäft weitgehenst aussortieren.
Ich habe nicht die Erfahrung von unserem Wolfgang Henseler, aber bei jedem Fernglas der oben genannten Hersteller das ich in den Fingern hatte, waren Schärfe, Fremdlichteinfall, Bildfeld, Kontrast und Bedienung einwandfrei. Ob in der Realität zwischen Leica und Zeiss in der einen oder anderen Richtung ein paar Promille Unterschiede sind, oder ob das Fertigungstoleranzen sind, wenn man sein Glas einmal hat, wird man es zum Beobachten und nicht zum Vergleichstest einsetzen. So ein Forum tendiert manchmal dazu, die letzten Nanometer zu diskutieren, ich halte das für Quatsch.
Was nicht ausschließt, dass die Händler trotzdem eine Eingangskontrolle machen müssen, dass erspart unnötige Garantiefälle.
Anders sieht es bei den bekannten Japanern aus, die scheuen sich nicht, unter eigenem Namen auch fürchterliche Dinge zu verticken, da muß man dann schon sehr gründlich kontrollieren. Was da an action, Aktiva und wie sie alle heißen über die Ladentheke geht, würde ich kritisch beäugen. Da muß man schon überlegen ob man lieber tolle Reflexe oder lieber eine schlichtere Vergütung und sowieso keine Randschärfe will.
Wer sein Glas nur tagsüber einsetzen wird, kann leichter mit Bildfeldwölbung leben, Amateurastronomen können das nicht so gut. Wer in seinem Glas statt der Sternpunkte nur Nebel sieht, wird das Glas zur Seite legen.
Franz-Josef Severin