Das Leica 12 x 50 ist unser drittes Glas von Leica. Mit jedem Kauf wurden die Gläser besser und besser.
Jetzt ist sicher die Spitze erreicht.
Ich benutze das Glas ausschließlich in der Nähe des Fahrzeugs, weil es zum Wandern zu schwer ist. Am besten stützt man sich beim beobachten an einem Baum oder an einem Geländer ab.
Das Bild ist sehr klar. Eine ganz leichte Farbverschiebung zum kühlen Blau macht das Bild angenehm transparent und sehr präsent. Hier ist das Leica dem 12 x 56 Victory überlegen.
Die Leica immer nachgesagte kissenförmige Verzeichnung ist nicht zu sehen. Gerade Linien werden auch am Rand gerade wiedergegeben.
Beim Betrachten von erleuchteten Gegenständen kann man aus manchen Winkeln einen ganz schwachen Schatten, ein Doppelbild erkennen.
Die Farbsäume an Kanten sind nicht so ausgeprägt wie beim Zeiss, für meine Empfindung ein wichtiger Punkt.
In der Dämmerung verschiebt sich das Bild. Wegen der hohen Vergrößerung muß man beim Kontrast etwas Abstriche machen. Bei sehr schwacher Beleuchtung ist daher das Zeiss vorzuziehen. Astronomie interessiert mich nicht so sehr, aber einen Blick zu unseren großen Planeten habe ich versucht. Angelehnt an das Balkongeländer sieht man um Jupiter herum bis zu 4 Monde, die bereits von Galiläi beschrieben wurden. Der Saturnring ist nicht zu sehen. Da ich das Glas aber tagsüber einsetze, muß es in der Nacht nicht optimal sein.
Das Leica ist ein spezielles Glas, das werden Sie sicher selber wissen. Bei guten Lichtverhältnissen ist mir kein besseres Glas bekannt, bei mäßigen würde ich ein anderes Fabrikat nehmen.
Das Ultravid ist um einiges leichter, ob es die kleine Nachtschwäche ausgleicht, kann ich nicht sagen.
Johannes Baumgarten