Na, na, so einfach ist das nun auch nicht. Das Pentax-Spektiv gibt es seit knapp 3 Jahren. Ornithologen sind konservativ, warum auch nicht. Also, was der Nachbar hat und was gut ist, kaufe ich mir auch. Und besonders in Deutschland neigt man sehr heftig dazu, die deutschen Hersteller zu bevorzugen. Warum auch nicht, da ja zumindestens Leica und Zeiss Weltspitze bei ihren Produkten bieten. Aber deswegen sollte man den Blick doch hin und wieder über den eigenen Gartenzaun richten. Das Pentax-Spektiv ist optisch hervorragend. Es ist ein bisschen länger und eine Kleinigkeit schwerer als das Leica Apo 77. Dafür ist das Zoomobjektiv bereits im Preis eingeschlossen und das Pentax kostet - zumindestens in der Schweiz - etwa gleichviel wie das Leica Apo ohne Obejektive. Sind runde 800 Euro gespart. Das nenne ich ein Wort. Zusätzlich kann man sämtliche 1 1/4 Zoll astronomische Objektive verwenden! Und die astronomischen Objektive von Pentax sind unbestritten Weltklasse! Zudem hat das Pentax-Obejktiv in holländischen und norwegischen, aber auch in englischen und amerkanischen Tests hervorragend abgeschnitten. Eine Ueberlegung ist es also zumindestens wert und auf mehr wollte ich nicht hinweisen.
Aber auch hier gilt, wie immer beim Optikkauf: selber durchsehen. Und im Fall Spektiv die Folgen bedenken: Das Ding muss getragen werden, man braucht ein Stativ, ein ernsthafter Beobachter wird rasch von einem Zoomobjektiv doch zu ein oder zwei Festoptiken wechseln, also Folgekosten. Die damit zusammenhängenden Fragen muss jeder für sich selber beantworten. Und dann ist noch zu überlegen, kann ich das Gewünschte überhaupt in erreichbarer Nähe erwerben? Hier sehe ich beim Pentax-Spektiv in Deutschland das Hauptproblem!
Michael Brücker