Hallo Stefan,
auch die "Fachleute" waren mal "Normalos". Ich würde "Fachleute" durch "erfahrene Beobachter" ersetzen - das ist nämlich der Punkt, auf den es ankommt.
Mit den Augen ist es wie mit allen Sinnen: intensive Nutzung schärft sie immer mehr und macht sie immer kritischer und anspruchsvoller. Es bleibt zwar ein großer individueller Aspekt, aber die Leistungsunterschiede erschließen sich früher oder später jedem, der die Zeit und die Muße investiert, die für eine intensive Beschäftigung mit einem Fernglas nötig ist.
Es sind gerade die kleinen, aber feinen Unterschiede, die qualitativ entscheidend sind. Deswegen erzeugen die Preise auch immer wieder den permanenten Zweifel, ob es sich lohnt soviel mehr Geld auszugeben.
Es lohnt sich meiner Meinung nach nur, wenn man bereit ist, den Punkt zu erreichen und zu überschreiten, an dem es anfängt Spaß zu machen.
Man kann etwa so argumentieren:
die ersten 50% Qualität kosten x Euro,
die nächsten 40% kosten 5x Euro und
die letzten 10% kosten nochmal zusätzlich 10x Euro - und die machen erst so richtig Spass, wenn man das nötige Interesse mitbringt.
Selbst die minimalen Unterschiede der Top-Ferngläser werden mit wachsender Erfahrung subjektiv und objektiv (individuell unterschiedlich) immer größer.
Das größte und teuerste Risiko geht man genau mit dieser Erfahrung ein.
D.h. kauft man sich das erste "teure" Glas, dann ist man eine ganze Zeit lang rundum zufrieden. Erst nach und nach fallen einem Dinge auf, die möglicherweise bei anderen, noch teueren und/oder neueren, Gläsern besser sind.
usw.,usw.,...
Walter Wehr