Hallo Frau Eberhard,
was Sie dort beschreiben, hängt mit dem großen Helligkeitsunterschied des Himmels und der Tiere vor dem Wald zusammen. Das menschliche Auge reagiert bei seiner Einstellung der Blende (Pupille) und der Empfindlichkeit der Rezeptoren ähnlich wie die mittenbetonte Integralmessung eines Fotoapparates:
Die Gesamthelligkeit des Bildes entscheidet. Ist also noch nennenswert heller Himmel im Bild, wird die Pupille mehr zukneifen, als wenn dieser helle Himmel aus dem Bild verschoben wurde. Durch dieses zukneifen fällt aber auch von den beobachteten Tieren mit Hintergrund "dunkler Wald" weniger Licht ins Auge. Da der Kontrastumfang des Auges aber konstant ist, reicht der verbleibende Helligkeitsunterschied zwischen Wald und Tieren dann unter Umständen nicht mehr aus, diese noch voneinander zu unterscheiden.
Dieser Effekt ist unabhängig vom Fernglas, solange die Pupille ihrer Augen noch kleiner ist als die Austrittspupille der Ferngläser. Davon würde ich in Ihrem Fall ziemlich sicher ausgehen. (Die im Vergleich dazu minimalen Unterschiede zwischen den beiden Gläsern bezüglich Transmission und Kontrast kann man dabei erst mal außen vor lassen.) Erst wenn so wenig Licht vorhanden ist, daß Ihre Pupille größer als die eines Fernglases wird, hat die Größe des Fernglases einen Einfluß auf das Vermögen minimal unterschiedlich helle Objekte voneinander zu trennen. Bei Ihnen würde ich erwarten, daß mit zunehmender Dämmerung der Punkt kommt, an dem das Trinovid mit seinen 42er Objektiven gegenüber dem Zeiss mit 32er Objektiven leicht im Vorteil ist.
Mit freundlichem Gruß,
P. Nisius