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Mein Papiertest ist genauer, als es nötig wäre – und er funktiniert auch nachts!

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04. August 2005 13:43
Wie ich bei meiner Beschreibung dieses einfachen Papiertests schon mehrfach gesagt habe (und wie es auch Herr Jülich mit dem Wort „Erbenzählerei” betont), kommt es bei einem solchen Test nicht darauf an, ähnlich präzise Meßwerte wie mit einem teuren Meßergerät zu erzielen, sondern der Test hat bereits seinen Sinn erfüllt, wenn er deutlich genauer Unterschiede in der Bildhelligkeit anzeigt, als man sie bei normalen (d.h. strukturierten, bunten und in der lokalen Helligkeit schwankenden) Motiven im praktischen Einsatz wahrnehmen kann.

Ich wollte die wegen allzu vieler Unsicherheiten und nicht zuletzt wegen des viel zu schlechten „Helligkeitsgedächtnisses” ungenauen Beurteilungen aufgrund einfachen Durchschauens durch eine andere Methode ersetzen, die einen direkten Vergleich (helle Fläche im Objektiv wenige Zentimeter neben dem direkt und gleichzeitig (!) beobachtbaren Papier) erlaubt und keine Verfälschung durch Adaption und „Weißabgleich“ des Auges verursacht. Die damit erkennbaren Unterschiede sind weit klarer zu erkennen, als die aus den vorgenannten Verfälschungsgründen in der praktischen Anwendung erkennbaren Unterschiede. Wenn das so ist, wozu braucht man dann als Anwender (ich spreche nicht von den Fernglaskonstrukteuren) noch genauere Methoden? Das wäre so, also würde sich eine Schneiderin, die bisher immer nur Linieal und Maßband benutzt hat, um ihre Schnitte anzufertigen, sich nun von Zeiss oder Nikon einen 50000 Euro teuren Meßprojektor mit telezentrischen Objektiv und digitaler Auswertung kauft, um ihre bisher auf ca. 0,5 mm beschränkte Meßgenauigkeit in die Größenordnung vom 1 Mikrometer oder gar darunter zu steigern. Wenn Sie mit meinem Ppaiertest zwischen Fernglas x und Fernglas y keinen Unterschied in der Helligkeit oder in der Farbwiedergabe sehen können, dann werden Sie auch in der Praxis bei der Beobachtung einer Gabelweihe, eines Berggipfels, einer fernen Kirchturmuhr oder des Mondes keinen derartigen Unteschied erkennen können. Reicht das nicht?

Noch eine kleine Ergänzung zum Test mit blauem Papier. Die Idee liegt nahe, auf diese Weise die Transmission bei nächtlicher Anwendung beurteilen zu können. Doch das funktioniert so leider nicht.

Herr Jülich hat schon einen der Gründe genannt: Sie müßten alles Licht um sich herum abschirmen, so daß Sie nichts anderes als blaues Papier sehen (sowohl durchs umgekehrt gehaltene Fernglas hindurch wie neben diesem), damit Ihr Gehirn erst man die Chance bekäme, durch einen „Weißabgleich” den Eindruck von Grau (für Weiß recht die Helligkeit nicht) zu erzeugen, übrigens auch erst nach lägerer Anpassungszeit.

Ein weiteres Problem ist, daß Sie ja nach wie vor aufgrund der noch großen Helligkeit mit Ihren Zapfen und nicht mit den Stäbchen Ihrer Netzhaut schauen!

Ein Problem, auf blauem Papier Farbstiche zu erkennen ist ferner, daß der blaue Lichtanteil hier so dominant ist, daß kleine Unterschiede in anderen Farbbereichen nicht erkennbar sind. Man nennt das einen Verdeckungseffekt.

Sie können aber auf andere Weise und wieder mit weit höherer Genauigkeit, als für die Praxis notwendig wäre, die Dämmerungstauglichkeit Ihrer Fernglas-Transmission testen: Machen Sie meinen Papiertest nachts draußen im Freien, nachdem Sie sich dort schon mindestens 20 Minuten, besser noch etwas länger aufgehalten haben und Ihre Augen dunkeladaptiert sind, wieder mit WEISSEM Papier. Da stimmen dann alle Verhältnisse: Sie sehen mit den Stäbchen und somit ohne die Notwendigkeit eines Weißabgleichs mit Ihrer (sogar individuellen!) V'-Lambda-Kurve, es treten keine Verdeckungseffekte auf, Farbstiche spielen ohnehin keine Rolle, da Sie mit Stäbchen keine Farben unterscheiden können.

Walter E. Schön
Thema Autor Klicks Datum/Zeit

Fernglastransmission, wie aussagekräftig ist sowas?

Daniel Kaufmann 2143 03. August 2005 17:55

Re: Fernglastransmission, wie aussagekräftig ist sowas?

Achim 1018 03. August 2005 19:09

Re: Fernglastransmission, wie aussagekräftig ist sowas?

Werner Jülich 1088 04. August 2005 10:46

Mein Papiertest ist genauer, als es nötig wäre – und er funktiniert auch nachts!

Walter E. Schön 1386 04. August 2005 13:43



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