Nun denn,
ein C8 trennt Doppelsterne bis knapp unter eine Bogensekunde.
Suchen Sie Sich passende Objekte aus und verfolgen Sie einmal über mehrere Minuten, wie oft diese Doppelsterne sauber getrennt und wie oft dagegen das schlechte Seeing die Doppelsterne unaufgelöst zeigt.
Wie Sie das Ergebnis bewerten, hängt von diversen Faktoren und sicher auch von Ihrem subjektiven Empfinden ab.
Dann sollten Sie noch die visuelle Grenzgröße ermitteln. Suchen Sie Sich in hochstehenden Sternbildern schön abgestufte Sterne heraus und überprüfen Sie, welche davon noch sichtbar sind.
Prüfen Sie die Rundumsicht, also wie stark die Sicht auf den Himmel durch Bäume bzw. Häuser eingeschränkt wird.
Prüfen Sie die Beeinträchtigung durch Fremdlicht.
Kalkulieren Sie den Aufwand, der nötig ist, um deutlich bessere Beobachtungsbedingungen zu erreichen.
Testen Sie an mehreren Abenden, wie gut der von Ihnen favorisierte "gute" Beobachtungsort wirklich ist.
Der Rest ist subjektiv.
Niemand kann die Vor-und Nachteile in Form einer Gleichung darstellen. Ich gebe einmal meine persönliche Meinung ab.
Das C8 ist transportabel, es kann innerhalb weniger Minuten aufgestellt werden. Die Auskühlzeit beträgt je nach Temperaturdifferenz ungefähr 30 bis 60 Minuten. Rechnet man hier noch 2 x 30 Minuten Fahrt, reduziert sich die verfügbare Beobachtungszeit um 90-120 Minuten. Für diese Einschränkung müßte der Himmel für mich mindestens 1,2 Grenzgrößengewinn und keinerlei Belästigung durch Fremdlicht bringen.
Werner Jülich