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11. März 2010 07:57
Genau für diese Aufgabe gibt es Standardprüfverfahren. Diese haben jedoch nichts mit der Mikroskopie zu tun. Das ist insbesondere deshalb für Sie erfreulich, weil so Ihre 100 Kilogramm schweren Schmiedeteile erst recht kein Problem darstellen und Sie bis auf eine Ausnahme eigentlich auch kein Gerät, dafür aber i.d.R. einen ausgebildeten Prüfer benötigen.

Bei der Farbeindringprüfung und der fluoreszierenden Eindringprüfung werden die Kapillarkräfte in kleinsten Rissen genutzt. Beiden Verfahren ist gemein, daß das zu untersuchende Bauteil mit dem farbigen Eindringmittel behandelt wird. Nach einer gewissen Einwirkzeit wird es wieder entfernt, wobei sich jedoch durch die Kapillarwirkung in feinsten Rissen, Poren oder anderen Materialtrennung Rückstände davon halten, die aufgrund Ihrer Farbe oder Eigenschaften anschließend sichtbar gemacht werden können. Diese Verfahren sind in der DIN EN ISO 3452 beschrieben.

Bei der Farbeindringprüfung muß das Bauteil erst von Fett oder Öl gesäubert werden bevor das Eindring- oder Konstrastmittel durch Pinseln, Einsprühen oder Eintauchen auf die zu prüfende Oberfläche augebracht wird. Nach einer bestimmten Einwirkzeit wird das Bauteil mit speziellen Reinigern oder einfach mit Wasser gesäubert und nach dem Abtrocknen der Entwickler in einer Suspension meist durch Sprühen aus Spraydosen aufgetragen. Nach dem Abtrocken des Lösungsmittels wird in Rissen enthaltenes Kontrastmittel aufgrund der Kapillarwirkung der Bestandteile des Entwicklers, z.B. Kreide, angezogen und färbt diesen ein. Häufig wird ein rotes Kontrastmittel und ein weißer Entwickler verwendet und man spricht daher beim der Farbeindringprüfung oft von der Rot-Weiß-Prüfung.

Bei der fluoreszierenden Farbeindringprüfung muß das Bauteile i.d.R. ebenfalls gereinigt, dann benetzt und nach der Einwirkzeit wieder abgewaschen werden. Meist werden dazu Sprühgeräte verwendet. Man nutzt dann die Fluoreszenz des Eindringmittels, welches an der Oberfläche des von ihm noch gefüllten Risses erkennbar ist bzw. nach der Reinigung sogar noch leicht 'nachbluteten' kann, um feine Risse sichtbar zu machen. Dazu benötigt man jedoch eine abgedunkelte Prüfumgebung(Zelt oder Prüfstand) und eine UV-Lampe. Es können noch feinere Risse als mit der Farbeindringprüfung sichtbar gemacht werden, das unsere Augen viel empfindlicher für die unter UV-Licht erzeugten Leuchtdichtekontraste als für Farbkontraste sind. Allderings sollte der Werkstoff an seiner Oberfläche keine starke Porosität aufweisen, da dies die eindeutige Interpretierbarkeit der Anzeigen erschwert. Die fluoreszierende Eindringpfrüfung ist empfindlicher als die Eindringprüfung. Die Stärke der Anzeige und stärkeres Nachbluten läßt auf tiefere Risse schließen, wobei keine quantitativen Angaben zur Rißtiefe möglich sind.

Für Ihren Zweck erscheint mir die sog. Rot-Weiß-Prüfung geeignet, wenn Sie keine besonders hohen Prüfkriterien zu erfüllen haben, da Sie damit sehr mobil und flexibel ohne weitere Anforderungen(Prüfzelt, UV-Licht) mit zwei Spraydosen und ohne besondere Anforderungen an Ihre Prüflinge arbeiten können. Allerdings benötigen Sie u.U. zugelassenes Prüfpersonal. Das müßten Sie prüfen. Die Eindringverfahren können kleinste Risse bis in den Bereich eines Hundertsel Millimeters und darunter sichtbar machen. Bei eindeutigen Rissbefunden spricht man von sog. linearen Anzeigen, die oft dadurch definiert sind, daß ihre Längsausdehnung mindestens dem Vierfachen der Anzeigeninterpretationsgrenze(Mindestdurchmesser eines Leuchtpunkts) entspricht.


Jan Münzer
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