Ich arbeite beruflich an einem Zeiss Stemi SV11. Dort war zuerst eine Hitachi CCD-Videokamera montiert, die einen Framegrabber benötigt. Die Kamera lief fast im Dauerbetrieb ohne jede Störung.
Als wir dann angefangen haben, die aufgenommenen Bilder auch unseren Kunden zu zeigen, wurde seitens der GF die Bildqualität bemängelt.
Ich entschied mich dann nach Beratung durch die Firma Jülich 2006 für eine Canon DSLR Typ EOS 10D.
Die Kamera fiel nach 3 Jahre aus und wurde durch eine EOS 50D ersetzt.
Ich bin mit der gebotenen Bildqualität sehr zufrieden. Ein paar Dinge sollte man aber wissen.
Die EOS 50D hat Spiegelvorauslösung, damit wird die Erschütterung während der Aufnahme vermieden.
Weitere Erschütterungen werden durch den Verschluß erzeugt. Diese Erschütterungen müssen reduziert werden.
In den Foren wird Blitzen empfohlen, was aber nicht in jeden Fall funktioniert. Bei uns ist es sehr wichtig, die passende Ausleuchtung zu finden, dazu verwenden wir zwei Schwanenhaltlichtleiter. Ich sehe nicht, wie wir diese Funktionalität auf eine Blitzlösung übertragen können.
Eine andere Lösung ist die Langzeitbelichtung. Das stößt in der Praxis aber auf Probleme, weil dann das unvermeintliche Fremdlicht stört.
Geholfen haben die folgenden Maßnahmen:
Die Kamera wird so gedreht, dass der Schlitzverschluß in Richtung Stativ läuft. Dies reduziert die Störungen um die Hälfte.
Der Zeiss Kameraadapter bekommt ein Mäntelchen aus Messing. Dadurch erhöht sich die Masse entscheidend, die Störungen werden noch geringer.
Was immer mal wieder vorgeschlagen wird, die mechanische Entkoppelung. Dies mag bei einem festen Stativ funktionieren, aber wir haben ein Stemi mit N-Stativ, da fokussiert man durch Verstellen der Mikroskophöhe.
Bei uns werden jeden Tag ca. 100 Bilder gemacht, d.h. die Kamera ist ständig im Einsatz. Ich habe kein Problem, wenn ich mir alle 3 Jahre ein neues Kameragehäuse kaufen muß, dann hat sie nämlich ihr Geld mit sehr guten Aufnahmen eingespielt.
Günther Pfeifer