Ich bin gerade dabei, mich einzuarbeiten, mal sehen, ob ich es verstanden habe.
Das Objektiv mit der NA 0,25 liefert eine Auflösung von 0,5 µm:2*NA.
Den Wert für NA eingesetzt ergibt sich für die Auflösung 1µm.
Diese 1µm werden um den Abbildungsmaßstab, hier 10x, vergrößert, um dann mit dem Faktor der Adapteroptik multipliziert auf dem Kamerasensor abgebildet zu werden. Den Abbildungsfaktor der Adapteroptik setze ich mit 1, denn dann ist die Rechnung schön übersichtlich.
Der Kamerasensor soll quadratische Pixel haben. Dann muß ich zur Sicherheit noch die Diagonale berücksichtigen und dann lautet die Rechnung 10µm:1,41=7µm. Ein Herr Nyquist hat ein Theorem aufgestellt, danach müßte ich auf die 7µm mindestens 2 Pixel unterbringen, die einen unterschiedlichen Intensitätswert anzeigen. dann nämlich kann ich sie unterscheiden.
Sie benötigen also für Ihr Objektiv ohne Zwischenoptik mindestens 2 Pixel für 7µm, also jedes Pixel ist 3,5x3,5 µm.
Jetzt müssen wir klären, ob es solche Sensoren gibt. Ich habe ein paar gefunden.
Wir sind aber noch nicht fertig.
Die Pixelgröße sagt uns, ob wir die Auflösung vom A-Plan 10x auch auf dem Sensor aufnehmen und auf dem Display darstellen können.
Sie sagt noch nicht, wie groß die Fläche ist, die wir gleichzeitig sehen können. Darauf bin ich gestossen, als ich feststellen mußte, dass die Kameraadaption meines wunderschönen alten Leitz von einem Filmformat von 24x36 mm ausgeht. Die moderne Alternative ist entwder eine Vollformat DSLR oder man ist sparsam und nimmt das kleinere Format APS-C genannt. Dann hat man zwar die gleiche Auflösung, aber nicht die gleichen Felder. Blöd, wenn man eventuell Strecken vermessen will und dann reicht der Chip nicht aus.
Noch eine Geschichte, trivial aber man muß es erst einmal wissen. Angenommen, Sie entscheiden sich für eine DSLR. Dann finden Sie in den Unterlagen, dass die einzelnen Pixel mit ca. 6mm für meine obige Rechnung zu groß sind. Was tun? Leitz hat deshalb einen Kameraadapter mit einer Optik die etwas nachvergrößert. Dann paßt es wieder.
Wie bestimmt man nun die Strecke, die auf den Chip paßt?
Gehen wir noch mal zur ersten Rechnung zurück. Das A-Plan 10x vergrößert alles um den Faktor 10. Vom Kamerasensor aus betrachtet bedeutet dies, dass 10 mm Kamerasensor 1 mm Präparatlänge sind.
Wir müssen noch wissen, was die Objektive maximal können. Ich habe Herrn Jülich angerufen und er gibt für das A-Plan 10x ein Sehfeld von 20 mm an. Das wäre die Sensordiagonale, wenn wir keine vergrößernde oder verkleinernde Adapteroptik einsetzen. Die meisten Sensoren sind Rechtecke mit dem Seitenverhältnis 4:3. jetzt heißt es also Rechnen.
Bei meinem alten Leitz ist es so, dass ich nicht viel Auswahl an Kameraadaptern habe. Das berühmte Ofenrohr funktioniert nicht gut, weil die Kompensation fehlt, Leitz ist Endlichoptik. Das ist bei Ihrem Axiostar aber nicht der Fall, es hat ICS-Optik.
Volker Werres