Ich finde Ihren Ansatz sehr löblich. Aber bisher dachte ich, so gehen in Deutschland alle Mikroskopinteressenten vor.
Arbeiten Sie die Mikrofibel einmal gründlich durch. Dann nehmen Sie noch ein ambitioniertes Optikbuch und lesen sich die Kapitel über Wellenoptik genau durch. Besonders der Teil über Kontrastübertragung ist wichtig und auch mathematisch interessant.
Zur Mechanik gibt es ebenfalls noch einiges zu Lesen. Vergleichen Sie die Konzepte der einzelnen Hersteller auf Lebensdauer und Wartungsmöglichkeiten.
Soweit zur Theorie.
Jetzt kommt die Praxis.
Sie müssen unbedingt eigene Präparate mitbringen, denn auch damit könnte der Händler Sie hinters Licht führen. Sie müssen noch die spektrale Zusammensetzung der Mikroskopbeleuchtung überprüfen. Blaueres Licht ergibt eine bessere Auflösung und könnte Ihren objektiven Vergleich erschweren. Messen Sie vorsichtshalber die Dicke von Objektträger und Deckglas nach. Ein perfider Händler könnte sonst auch hier in seinem Sinne manipulieren.
Das reicht aber leider nicht, denn wenn Sie das beste Mikroskop ausgewählt haben, kann trotzdem etwas schiefgehen und Sie sind auf Ersatzteile oder Service angewiesen. Sie müssen also noch die wirtschaftliche Situation des Lieferanten und des Herstellers überprüfen.
Am besten tragen Sie sich die Daten in eine Exceltabelle ein. Dann kann man auf einen Blick die verschiedenen Beurteilungskriterien vergleichen und individuell wichten.
Wir wären sehr erfreut, wenn Sie sich nach diesen gründlichen und systematischen Vorbereitungen anschließend zu einem interessanten Beratungsgespräch in unserem Geschäft einfinden würden.
Werner Jülich