Das hier sollte ich vielleicht auch noch beantworten:
"Ich hatte die Rotverschiebung völlig übersehen, glauben Sie, dass die Filterhersteller wirklich deshalb die Bandbreiten vergrößert haben oder ist es nicht eher einfacher wenn man die Filter etwas breiter auslegt, da werden eventuell mehrere Arbeitsschritte und sicher auch etwas Präzision gespart."
Nein, ein weiterer Grund, weswegen Astronomik beispielsweise die Filter breitbandig ausführt ist die Strahlaufweitung in kurzbrennweitigen Amateuroptiken. Dies führt dazu, daß optische Strahlen unter größerem Einfallswinkel den Filter ebenfalls passieren müssen, dann jedoch immer noch die O-III Linie passieren lassen müssen. Filtere ich zu schmalbandig mit einer Optik, die eine kurze Blende UND einen großen Bildwinkel hat, erschiene der Nebel nur im Zentrum belichtet, außen jedoch dunkel, weil dort die Linien den Filter gekippt (und divergent) passieren und sich eine andere Schwerpunktwellenlänge ergäbe. U.U. bedeutet das sogar bei Weitwinkelaufnahmen, daß nur die weniger divergenten Strahlenbündel durch den Filter gelangen. Die Transmission und die Helligkeit in der Kamera wird auf einmal wellenlängenabhängig, da die O-III Linie ja sehr schmal ist. Eine Flatfieldkorrektur ist hier plötzlich nicht-linear und nicht mehr nur abhängig vom Einfallswinkel sondern auch von der Divergenz des Lichtbündels. Der Effekt verhält sich obendrein so als ob ich die Optik abblende.
1-mal bearbeitet. Zuletzt am 20.07.08 19:46.