> ... namentlich die (relativ) sehr hohen Fertigungszahlen der Jenaer Ferngläser. Diese könnten über die Verknüpfung mit den erst seit wenigen Jahren existierenden Versteigerungsportalen und der damit wiederum verbundenen „schwallartigen" Verbreitung einer großen Anzahl jahrzehntealter Ferngläser, vermutlich schon einen großen Teil der zur Diskussion stehenden Reparaturhäufungen erklären. ...
Hallo Herr Textoris,
ebay ist natürlich ein Kapitel für sich. Da tauchen nicht selten Ferngläser in zweifelhaftem Zustand auf, welche beispielsweise den Weg aus Haushaltsauflösungen über einen darauf spezialisierten Anbieter zum ebay Kunden finden. Manche Gläser haben ihr Dasein in irgendeinem Schrank im Keller gefristet und dann muß man sich nicht wundern, wenn sich ein Pilz im Innern heimisch fühlt. Mit der Zeit merkt man, bei wem man mit gutem Gewissen kaufen kann. Es sind einige ostdeutsche Händler auf ebay unterwegs, bei denen kauft man genau das, was beschrieben wird. Bei solchen Verkäufern wird der eine oder andere Kunde ein paar Euro mehr anlegen, dafür steht er nach dem Kauf nicht im Regen.
Auf der anderen Seite gibt es auch heute im Osten dieses schönen Landes noch genug Leute, die ihr CZJ Glas vor vielen Jahren in der DDR gekauft haben, sich immer noch dessen optischer Güte erfreuen und nicht im Traum daran denken, das gute Stück gegen ein aktuelles Zeiss oder Leica einzutauschen, was locker das 5-fache und mehr kostet. Ich kenne aus der Astroszene viele Leute privat, die ein Dekarem oder Binoctem für die astronomische Bebachtung zu Hause haben und unter einem klaren, dunklen Nachthimmel hat man eine Menge Spaß mit diesen Gläsern. Ich vermute, die "Dunkelziffer" der zufriedenen CZJ-Fernglasnutzer ist höher, als mancher denkt ...
Frank Schäfer