Man kann durch moderne Materialien (Titan, Magnesiumlegierungen, neue Prismengläser) oder clevere Rechnung (dünnere Linsen) in der Tat Gewicht sparen, ohne Kompromisse mit der Robustheit eingehen zu müssen. Leider bleibt es nicht immer dabei, und der enorme Druck auf die Hersteller zwingt den Ingenieur manchmal zu faulen Kompromissen. Das Sehfeld ein bischen einschränken hilft viel, schließlich werden nicht nur die Prismen kleiner, sondern auch die Okulare simpler. Wenn man vergleicht, wieviele Weitwinkelferngläser es vor 30 Jahren gab, und was davon noch geblieben ist, dann leuchtet es ein, wo viele Hersteller an Gewicht gespart haben. Ein anderes klassisches Beispiel ist das Swift Audubon, das einst ein sehr beliebtes Glas in den USA war. Als man begann, Gewicht einzusparen, führte das in späteren Modellen zu Okularbrücken, die zu schwach geworden waren und sich beim Fokussieren durchbogen.
Diese Kompromisse wird man bei den Spitzengläsern vermutlich nicht zu befürchten haben, hier wird eher die Gleichung leichter = teurer gelten als leichter = schlechter. Besser werden sie natürlich auch, aber wieviel sind wir bereit zu zahlen, für 100g weniger?
Viele Grüße,
Holger Merlitz