Hallo Hr. Küpper,
es scheint es für Sie befremdlich zu sein, wenn jemand mehrere Ferngläser besitzt.
Aber es gibt unterschiedliche Beobachtungssituationen bzw. -objekte und eines ist sicher: Das ideale Fernglas für alle Zwecke gibt es nicht!
Der Spaziergänger mit Hund - eine Hand hält die Leine - braucht ein Glas, welches auch einhändig gut zu handhaben ist, es sollte ein großes Sehfeld, ein geringes Gewicht und eine eher niedrige Vergrößerung haben, denn einhändig wackelt man mehr.
Der Hobbyornithologe bevorzugt ein leichtes, aber robustes, möglichst wasserdichtes Glas mit hoher Auflösung vor allem in der Bildmitte, auch Sehfeld, Kontrast und Streulichtunterdrückung sollten erstklassig sein, dazu ist ein "schneller" Mitteltrieb unabdingbar.
Der Sterngucker wünscht sich ein Glas, welches bei großem Sehfeld auch am Rand noch punktförmige Sterne zeigt, Transmission und Kontrast sollten ebenfalls auf Topniveau sein. Ein Mitteltrieb ist hingegen nicht nötig und wasserdicht - wer schaut schon bei Regen in die Sterne? - braucht das Fernglas auch nicht zu sein.
Der Besucher von Museen, Opernaufführungen oder Popkonzerten wünscht sich ein kleines und leichtes Kompaktglas, das nicht auffällt und mehr zeigt als das bloße Auge.
Jeder von uns hat doch sicherlich verschiedene Interessen, somit ist man manchmal nur Spaziergänger, ein anders Mal möchte man die Sterne betrachten oder eine Oper besuchen
Ich denke also, dass eines klar geworden ist: Ein Fernglas, welches für alle Situationen optimal geeignet ist, gibt es nicht.
Davon einmal abgesehen, was ist daran verwerflich, wenn jemand 30 Ferngläser im Schrank stehen hat? Andere sammeln Briefmarken oder Münzen.
Beste Grüße
Manfred
2-mal bearbeitet. Zuletzt am 09.09.08 15:59.