Wenn es um Kameras und Objektive geht, da hatte ich in 25 Jahren nie einen Grund, am Service der Firma Canon zu zweifeln. Bei meiner alten F1 wurde ein selbstverschuldeter Schaden schnell und gut behoben, ebenso gut war später einmal die Reparatur an einem Zoomobjektiv.
Anders sieht die Bilanz bei meinem Fernglas aus, denn dieses war 1. sehr lange fort und 2. war das Reparaturergebnis unbefriedigend, eine Nachbesserung war notwendig was wieder zu einer sehr langen Wartezeit geführt hat. Die Reparaturkosten kann ich nicht bewerten, wie soll der Laie den Aufwand abschätzen. In meinem Fall handelt es sich um ein Canon 15x50, da ist der Anschaffungswert entsprechend hoch und eine Reparatur, Schaden an der Prismenhalterung, von über 300 Euro noch im Rahmen.
Jetzt funktioniert das Glas wieder einwandfrei, allerdings ist die Reparatur nicht ganz unsichtbar geblieben, ich erkenne kleine Arbeitsspuren.
Davon abgesehen bin ich mit meinem Glas zufrieden, es ist für meine Ansprüche ohne Alternative.
Das heute keine klitzekleinen Teile mehr ausgewechselt werden, sondern gleich ganze Baugruppe, will ich nicht kritisieren. Ich arbeite in einer Branche in der dies ähnlich ist, man vereinfacht und verbilligt die Servicekosten, auch wenn das auf den ersten Blick anders aussehen mag.
Kritisch sehe ich die Instandsetzungsdauer bei Canon, hier scheint der Fernglaskunde gegenüber dem Fotokunden im Nachteil zu sein. Ein Witz ist es, wenn ein Weltkonzern mit ganz wenigen Fernglasmodellen dann auch noch für die langen Wartezeiten Ersatzteilprobleme geltend machen will, der gleiche Konzern, der mühelos hunderte von Fotokomponenten betreuen kann.
Mein Vater hat vor ein ungefähr 2 Jahren ein Eschenbach Farlux zur Reparatur nach Nürnberg geschickt. Es kam zu einem unglücklichen Zeitpunkt, weil eine Urlaubsreise geplant war. Ein Anruf in Nürnberg und dann war das Farlux wie versprochen nach 5 oder 6 Wochen zurück. Es geht also schon.
Hans Jürgen Blankenberg