Ich kann nicht sagen, ob es nur mir so geht, ein kiloschweres Fernglas über eine längere Zeit, sagen wir 3-5 Minuten ruhig zu halten, ist körperlich anstrengend. Ich bin daher dem Vorschlag von Walter Schön gefolgt und habe mir ein 1-Beinstativ besorgt. Erst jetzt bin ich auch in der Lage, mein schönes 20 x 60s für eine längere Zeit auszunutzen und zu geniessen. Ich hatte bisher bei der Benutzung des 15 x 60 Zeiss nie das gleiche Gefühl, ja ich möchte sogar behaupten, die geringere Anforderung - man kann 15 x 60 NICHT ruhig halten - haben mich subjektiv weniger belastet als die eigene, überzogene Vorstellung, bei einem bildstabilisierten Glas müsse man wirklich RUHIG sehen.
Ich habe mir deshalb am Freitag der vergangenen Woche und auch am diesem Montag einige Gläser mit Bildstabilisierung angesehen. Wirklich überzeugt haben mich weder das klobige und schwere 10 x 42 IS, noch das 14 x 40 Nikon und schon überhaupt nicht wie bereits geschrieben das 18 x 50 IS, nein überzeugt hat mich das kleine 10 x 30 IS von Canon, denn dieses Glas ist leicht.
Das Canon 10 x 42 IS ist wirklich gut, für sein Aussehen kann das Glas ja nichts, aber optisch hat es mich überzeugt, sowohl was die Randschärfe angeht, als auch was die geringen Farbsäume betrifft. Komischerweise ist die wahrgenommene Schärfe bei abgeschalteter Stabilisierung sogar besser, nicht nur auf dem Stativ sondern sogar freihändig. Spielt da bei mir der Erwartungsdruck eine Rolle oder kann man dies durch Fakten belegen.
In jedem Fall habe ich mir das Canon 10 x 30 IS als zusätzliches Spielzeug gekauft und ich werde es gerne einsetzen, wenn Wetter und Entfernung mitspielen.
Für längere Beobachtungssitzungen ohne Stativ werde ich aber zukünftig mehr auf das Glasgewicht achten. Mich entschädigt die Stabilisierung jedenfalls nicht für ein höheres Gewicht.
Stehe ich mit dieser Meinung alleine? Ist den Besitzern eines Canon 10 x 42, 15/18 x 50, Zeiss 20 x 60s usw. das Gewicht noch nie lästig und limitierend gewesen?
Oder was macht Ihr mit euren Gläsern?
Jürgen Rother
