Herr Gunnar das müssen Sie mir einmal erklären.
Zeiss Jena hat die Händler nicht gleich behandelt?
Sie meinen, wer viel verkauft bekommt den besseren Preis?
Ich glaube, hier einmal in einem Beitrag etwas gelesen zu haben, da ging es um die Ware aus der DDR, die konnten sie für harte Devisen in den Westen liefern und da haben sie die Waren mit den kleinen Mängeln den Bruderländern in den Osten geliefert. Soweit ich mich erinnern kann, gab es bei uns in der Schweiz nur einen Verkäufer von Zeiss Jena Teleskopen, das würde ich nicht bevorzugen nennen, der hatte seinen Exklusivvertrag und fertig.
Wäre ich ein Lieferant, nehmen wir die Zeiss heute, da wäre mir der Kunde am liebsten, bei dem die Kunden zufrieden sind und der pünktlich seine Rechnung zahlt. Ein klein wenig würde ein großer Händler profitieren, aber nur wenig, weil sonst kippt Dir irgendwann die Abhängigkeit und Du hast den Status eines Metrolieferanten, eine arme Sau. Deshalb würde ich schon darauf achten, daß er mir nicht zu mächtig wird. Ich bin aber ein konservativer Schweizer, wer weiß, wie modern die jungen Kaufleute beim Zeiss sind.
Andererseits, wenn der Händler ein Netter ist, da kann man mit der Lieferzeit vielleicht ein wenig helfen, wenn das neue Produkt in der Anlaufphase ist.
Wenn er ein Strenger ist, da sag ich meinen Mitarbeitern, guck noch einmal genau hin, nicht das der uns das Ganze retourniert.
Wenn er zuviel Preisnachlaß gibt, dann wird er schlechter beliefert, weil sonst krieg ich Haue von den anderen Händlern und die wollen nicht mehr.
Ich würde meine Händler daher niemals gleich behandeln, sondern immer so, daß für meine Marke der beste Profit herausspringt, heute und in der Zukunft.
Beat Madagan
