Hallo auch,
da Sie den Verwendungszweck ihrer künftigen Erwerbung mit "auf Reisen" umschreiben, könnten Sie tatsächlich jenem Personenkreis zugehörig sein, der ohne Einschränkung mit der BL-Variante glücklich wird. Die BR-Version verspricht m.E. einen sicheren Halt auch bei Feuchtigkeit und Nässe, ist durch die Gummiarmierung besser gegen Stoss und Schlag geschützt und hat auch bei niedrigen (Minus-)Temperaturen einen Vorteil, da das Gummi etwas isoliert und man nicht gleich das Gefühl hat, mit den Fingern das blanke Metall anzufassen. All das dürfte Ihnen, da Sie sich offensichtlich schon intensiver mit dem Thema befasst haben, nicht ganz unbekannt sein. Das BR ist halt "outdoor" - geeigneter, wenn man die BL-Variante genauso behandelt, könnte das schmucke Äussere bald Federn lassen. Tatsache ist, dass das BL-Ultravid für sehr viele Menschen eines der schönsten Gläser überhaupt ist, wohingegen die grüne BR-Variante weniger geschätzt ist. Ich hingegen habe mich ganz bewusst für das grüne Ultravid 10x42 entschieden (und diese Entscheidung nicht bereut), obwohl ich mit Jagd und Militarismus überhaupt nichts am Hut habe - das schwarze BR empfinde ich persönlich als langweilig. Soviel zur Ästhetik, die aber sicher unterschiedlich empfunden werden mag. Wenn Sie kein Zeiss Victory T*FL haben möchten (es wäre interessant, zu wissen, ob der Überhub für Ihre Verhältnisse ausreicht), könnten Sie das Ultravid auch zu Leica schicken mit der Bitte, den Überhub anzupassen (oder das ganze vielleicht geschickterweise durch den Händler erledigen lassen und die Sache VOR DEM KAUF mit Leica absprechen). Das kostet Sie etwas Naheinstellgrenze, aber damit sollten sie leben können. Ein letzter, aus eigenem Erleben gutgemeinter Rat: kaufen Sie niemals "ein" Ultravid, sondern "das" Ultravid, das Sie in Ihren Händen hatten und prüfen konnten, wobei ich die Leichtgängigkeit des Mitteltriebes Ihrer besonderen Aufmekrsamkeit anempfehlen will. Die Bandbreite reicht von "unbrauchbar" über "sehr ruckelnd" bis hin zu "ist in Ordnung" - einen wirklich leicht, aber doch satt laufenden Trieb wie es NIKON bei seinen HG-Gläsern hinkriegt, ist weder bei Leica noch bei Zeiss zu haben (wobei das Zeiss meiner Meinung nach in dieser Hinsicht dem Leica überlegen ist). Fairerweise möchte ich aber nicht versäumen, dem Leica-Service Bestnoten hinsichtlich Transparenz, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit auszustellen. Viellicht wollen Sie hier berichten, wie Sie sich Ihrer Entscheidung nähern.
Gruss,
Peter Dörscheln