Charles Messier war ein Astronom, der zwischen 1774 und 1781 eine Liste von ca. 100 nebelartigen Himmelsobjekten zusammenstellte, um zu verhindern, daß diese immer wieder von vermeintlichen Kometenentdeckern für neue Kometen gehalten wurden (Messier selbst hatte 21 neue Kometen entdeckt). Später wurde diese Liste von Pierre Méchain auf insgesamt 110 Objekte erweitert. Es handelt sich hauptsächlich um galaktische Nebel, Sternhaufen und Galaxien, die auch heute noch unter Hobbyastronomen beliebte Beobachtungsobjekte sind und die - je nach Güte des Himmels (Dunkelheit, Sauberkeit der Luft) - fast alle bereits mit Ferngläsern auffind- und beobachtbar sind. So hat sich der „Messier-Marathon“ als eine beliebte Herausforderung unter Hobbyastronomen entwickelt, wobei es darauf ankommt, in möglichst kurzer Zeit (evtl. gar in einer einzigen Nacht) alle oder zumindest möglichst viele dieser 110 Messierobjekte aufzufinden und zu identifizieren. Gerade für Anfänger, die noch kein leistungsfähiges Teleskop besitzen, sondern sich zunächst auf die Himmelsbeobachtung mit dem Fernglas beschränken, sind daher die Messierobjekte neben Mond und Planeten DIE interessanten Himmelsobjekte schlechthin.
5er-Himmel bedeutet, daß der Nachhimmel so dunkel (wenig lichtverschmutzt) und so klar ist, daß man mit bloßem Auge Sterne und andere Himmelsobjekte bis zur scheinbaren Größe 5 („Magnitude“, Maß für die scheinbare Helligkeit von Himmelsobjekten) wahrnehmen kann. Der Stern Wega im Sternbild Leier (Lyra) hat per definitionem die Magnitude 0 und bestimmt so den Ausgangspunkt der Skala. Die Abstufungen sind logarithmisch dergestalt defeiniert, daß ein Strahlungsverhältnis von 1:100 in fünf Stufen unterteilt wird. Der Sprung von einer Größenklasse zur nächsten ist somit 1:2,512 (denn 2,512 = 5. Wurzel aus 100). Die Kennzeichnung erfolgt durch einen meistens hochgestellten Kleinbuchstaben m über dem Dezimalkomma. Wenn eine hochgestellte Schreibweise (wie z.B. hier im Forum) nicht möglich ist, wird meistens das m anstelle des Kommas geschrieben, z.B. 5m5 = Magnitude 5,5.
Wichtig: Je größer die Zahl, desto schwächer der Stern. Da der Stern Wega zwar einer der (scheinbar) hellsten Sterne ist, es aber auch noch einige noch hellere gibt, wird die Skala für (scheinbar) hellere Himmelskörper als Wega in den negativen Bereich erweitert.
Einige Beispiele:
Sonne -26m7
Vollmond -12m5
Venus bis zu -4m4
Mars und Jupiter bis zu -2m8
Sirius als unser hellster Fixstern -1m4
Polarstern 2m12
In städtischen Ballungsgebieten ist in den letzten Jahrzehnten die Licht- und Luftverschmutzung so angestiegen, daß man selbst in dunklen Bereichen der Städte (z.B. Garten in Randlage) bestenfalls einen „3er-Himmel” hat, als bestenfalls noch Sterne bis zur Magnitude 3 mit bloßem Auge sehen kann. Ein „5er-Himmel" ist nur noch weitab von Städten auf dem Land und im Gebirge zu finden.
Nur bei einem 5er-Himmel lohnt es sich, zur Himmelsbeobachtung ein Fernglas mit 7 mm Austrittspupille (z.B. 7x50) einzusetzen, weil die große „Lichtstärke“ eines solchen Fernglases bei schlechterem Himmel den Himmelshintergrund viel zu stark aufhellt, so daß die eigentlich zum Vorschein kommen sollenden schwächeren Sterne darin völlig untergehen. Wer in der Stadt oder in Stadtnähe wohnt, ist deshalb mit Ferngläsern mit Austrittspupillen von z.B. nur 4 mm bis max. 5 mm sehr viel besser bedient, weil dann auch ein noch merklich lichtverschmutzter Nachthimmel noch ausreichend dunkel (im Idealfall schwarz) erscheint, um ein besonders ästhetisches Bild zu liefern.
Walter E. Schön